Seite:De Arndt Mährchen 2 156.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.


Mal, wat he går nich nödig hett hedde, wedder wunnen hedde. Awerst de Hertog de Schalk strüwde sick un tierde sick sehr ungebärdig, un sede: Nu kann’t noch weiniger schehn as dat erste Mal — wo künn ick di nu woll mine Dochter gewen? Ligt nich de Köning van Burgund dood då? un hebben se den Prinzen van Schampanien nich mit terbrakenen Ribben wegdragen? Wenn ick di mine Dochter gewe, denn müßt ick’t mit ganz Burgund un mit dem mächtigen Schampanier upnehmen; un dat kann ick nich un mag ick nich. Un wer bist du? un wo is dine Macht? wo sünt dine Ridder un Mannen, de di to Dausenden totehn känen? Un nu sadel up un mak, du Ridder van dem blanken bunten Bloomenfeld, datt du mi ut dem Land un ut dem Weg kümmst, un dat Unglück mit di wegnimmst! Denn wenn de Sünn di noch viermal in minen Gränzen beschient, so büst du een Kind des witten Doodes.

Un Dom antwurd’de em: Hew’ ick nich vörutseggt, du würdst tom tweeten Mal een Schelm an dinem Wurd warden, un werst du nich Dietlindens Vader, so schull ditt redliche Isen dine falsche Seel eenmal up sick zappeln laten, as Jungens Ketelböters up Nateln zappeln laten. Darüm will ick nu riden; äwerst ick kam wedder, un weh dem, de’t wagt nah Dietlinden de Hand uttostreken! Hier liggt min Handschoh un sin bleeker Dood! — Un he smeet den Handschoh vör dem Hertog in den Sand. Un don makte he sick strax up, un red ut dem falschen Hawe weg; denn he dachte bi sick: Nu sünt veele Dusende då, un ick kann en nich dwingen; äwerst de Dom bün ick, un Dietlinde mütt min warden. Un he red ut des Hertogs

Empfohlene Zitierweise:
Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen/Zweiter Theil. Berlin 1843, Seite 156. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_2_156.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)