Seite:De Arndt Mährchen 2 178.jpg

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Un Dom stund nu wedder sichtbår då un juchte, datt de ganze Hoff vör Froiden schallde. Un as dat Für dalbrennt un de olde Hex in Asch vörwandelt was, datt ook nich mal een Knaken van ehr uptosammeln blef — so mächtig was ehr ingaten Fett west — erscheen een schönes un grotes Wunder. All de bunten Vägelken, de vör dem glönigen Awen seten, wurden plötzlich in de schönsten Jumfern ümschapen, un bald sach Dom sine schöne Prinzessin Dietlinde, de em üm den Hals flog un en veel dausend Mal unner söten Thranen küßte up reep: Min Dom! min dapprer, min truer Dom! so hest du din armes vörwandeltes Kind, din buntes Piepvägelken, ut dem trurigen Hexenbann erlöst? — Un in der Minut, as de letzte Bloodsdruppen un Fettdruppen van der olden Hex to Asch worden was, ging dat äwer dat Töwerslott un den Töwergården her, as were då dat grote Saatfeld west, woräwer Gott der Herr eenmal am jüngsten Dage de Pauken un Basunen klingen laten ward. Alles rührde bewegde un vörwandelde sick: alle Strüke Böme Krüder Blomen Vägel un Deerde sprungen as nüe Gestalten herüm, un in groten langen Reigen kemen veele Dusende schöner Knaben un Mädlin herut un sungen jubelden un juchten Dom! Dom! de stolte, de dappre Dom! de uterwälte Riddersmann Gottes het uns erlöst un dat satanische Nest terstürt. Denn Slott un Gården un Blömer un Böme mit aller töwerischen Anmodigkeit un Prächtigkeit — alles alles in eenem Nu was't weg, as wer’t nümmer då west, un se stunden all up dem hogen kahlen Barg un keeken sick an un vörwunderden

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen/Zweiter Theil. Berlin 1843, Seite 178. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_2_178.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)