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Stück van dem Vagel herunner un wurd Schützenköning. In der Stadt lewde een older vörsapener Poet un gewesener Scholmeister, de alle wichtigen Begebenheiten der Stadt un Doodsfälle un Hochtiden in groten Familien to besingen plag, de dichtete nu ook up den Köning Klas een langes Gedicht, dat fung mit dissem Versch an:

O Klas! du kühner Klas! de Natelspitz un Degen
Un Fürruhr Flint un Büss geschickt weet to bewegen,
Wat büst du för een Held! wo spelst du mit Geschütz!
Gewiß, du Snider stohlst vam Himmel mal den Blitz!

Dit Gedicht sach woll ut as een Lofgesang, was äwerst heel anners meent un spelde vörblömt up veele scharpstekerische Pral- un Narren-Reden an, un makte veel Gelach un Gerede in der Stadt. Een Schalk, de sick äwer Meister Scharpsteker erlustigen wull, hedd et bi dem Poeten bestellt un em een paar Daler dåvör gewen.

Nu satt unser Hans Niklas mit veelen siner Kamraten mal in eenem Bierhuse, un då seten ook een paar Schohknechte, un de fungen an äwer dat Königsgedicht un äwer de Sniders to spotten un nömden se nich anners as de Herren Natelspitzen. As de jungen Sniders dat hürden, wullen se weggahn; äwerst eener van en stödd Hansen an un sede: Hans, lied dat nich un giff dem vörwegnen Schohmaker eens! Un Hans fatede sick een Hart, sprung up, un slog dem eenen Schoster achter de Ohren, datt se een helles Klinglikling sungen. De beeden Schosters wullen nu mit ehren harden Pickfüsten ook utlangen, äwerst de Sniders hedden to flinke Beenen, un weren wips as de Wind ut der Stuwe.

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen/Zweiter Theil. Berlin 1843, Seite 188. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_2_188.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)