Seite:De Arndt Mährchen 2 191.jpg

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kann. Disse Rede düchte unserm Hans tor Untid spraken, un he bedacht sick nich lang, nam eenen van den blanken Röcken, worin he Könige un Helden to spelen plag, un sine Cither un sinen Stock, un so mit recht flinken Schreden ut dem Dur herut, eh dat Morgenroth noch ut dem Osten blenkerde. Denn em was jümmer, as hürde he üm de Ohren Säbel swirren un Pistolen knallen. He ging äwerst den Weg up Polen to.

Wat schull he nu anfangen? Snidern? ja Snidern? Dat kam em nu veel to gemeen vör, nachdem he so oft Kaiser un Köning west was un de schönsten verleewden Prinzessinnen üm sinen Hals hedd bummeln föhlt. He nam denn sine Cither un sung dåto, un so wanderde he dör't Land. Äwerst de Polacken, bi den keen Spill äwer den Dudelsack geiht, makten nich veel Wesens van em, un he müßt oft mit reisenden Handwerksburschen ut eener Schöttel eten un in slichten un luftigen Judenkrögen slapen, un all de Dröm van Herrlichkeit un Glück, de sin Vader in siner Jugend van em drömt hedd, un wat em sülwst up dem Theatrium oft dör den Kopp schaten was, müßt in Polen wedder utflegen un sick up den kahlen un kolden Wintertwig setten.

So was unser Hans bet in Litthauen kamen un satt in eenem Judenhuse in eenem Städtken een paar Mil van Grodno un att eenen slichten Knublokspannkoken un kauede sin Stück drög Brod dåto, un em föllen de olden Soltwedler Tiden wedder in, as he bi sinem Vader in Hüll un Füll satt, un he dacht ook wedder an Öls und wat een grot Mann he då west was, un wo de wilde

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen/Zweiter Theil. Berlin 1843, Seite 191. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_2_191.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)