Seite:De Arndt Mährchen 2 210.jpg

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äwerst künn't gewen, un då is dat Beste, man makt sick flink un behend to Foot. Un Hans stellde sick nu bi eenem jungen Boom hen, de veele Telgen hedd, in Gedanken, den Bier aftowachten un to sehn, wo he utsege. Düchte dat Deerd em denn to schrecklich un gefährlich, so künn he swind up den Boom klattern un den Düwel unnen toben laten. Ook sine Cither hedd he mitnahmen un an den Sadelknop hängt, un höll se in der Hand un wull vörsöken, ob he den Bier nich in'n Slap spelen un em denn so heemlich eens bibringen un utwischen künn. Denn he erinnerde sick, datt he mal in eenem Book lesen hedd, datt Swin sehr musikalische Deerde weren un gewaltig up de Musik horckten.

Un as he so in Gedanken stund, kam de mächtige Bier herrutschen äwer dat Grön, un Hans nam de Cither un spelde eene lise un trurige Wise, eenen rechten matten un möden Slapgesang; un em was ook sehr lise un trurig to Mod. As nu dat grote un grimmige Deerd de Musik hürde, stund et strax still un horckte up; un de Musik scheen em to gefallen, un et lede sick dal un wölterde sick im Grase, un toletzt streckte et sick still unner de grote Eek hen, as slepe et. Unser Sniderken äwerst spelde jümmer furt, un slek sick jümmer näger heran to dem Bier, un wull sehn, ob he würklich slepe un ob he em nich eens utlöschen künn. Äwerst wo leep dat aff?

As Hans em up een föftig Trede nah was, sprung min Bier mit Eenem Satz up un hast du mir nicht gesehn up den Ridder los. Disse, as were he van des Biers grimmigen un flammigen Oogen behext, let vör Schrecken

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen/Zweiter Theil. Berlin 1843, Seite 210. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_2_210.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)