Seite:De Arndt Mährchen 2 216.jpg

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prächtige Hochtid, un Ridder Hans Unvörzagt ging mit der allerschönsten Prinzessin to Bedd un het nu Kronprinz van Litthauen. Un so is, wat anfangs as een Spaß utsach, de gröteste Ernst worden. Un Prinz Unvörzagt hett sinen Prinzen up dem groten Theatrium der Welt so god spelt, datt alles Volk mit em tofreden was un ook de Prinzessin de glückseligste Fru up dem ganzen Erdboden nömt wurd. Un dat ging nah Gottes Willen, de Hans Scharpsteker un den Hertog un sine Prinzessin nich to Schanden sündern to Ehren bringen wull, ahnen Hexeri alles ganz ordentlich un natürlich to.

De Prinz, de unner Sniders geburen un in siner Jugend unner en ertagen was, de mit nüms as mit Sniders lewt un nicks as Sniderliches un Vörzagtes sehn un hürt hedd, was van Natur nich hasig un feig; he was man dör Gewohnheit sniderisch worden. Un dat was woll begriplich, datt he bi'm ersten Utlop un Anlop up siner Ridderbahn gegen eenen Kämpen, as de Bier was, nich Stand holden kunn. Äwerst dittmal hulp Gott em, de en nich vördarwen laten wull, un spader hulp he sick sülwst wieder un wurd van Hand Hart un Mod een der allerridderlichsten Fürsten. Van Natur stolt edel fürig un modig un dåbi schön van Gestalt un Getier wurd he een sehr kloker un dapprer Prinz, un keen Minsch up Erden hedd em anmarken kunnt, datt een so stolter Vagel ut eenem Snidernest utflagen was. Toerst ging em dat grad so, as dat oft eenem groten Doggen geiht. De let sick ook oft een Jåhr un länger van eenem lütten Puttköter biten, wiel de en all beten hett, as he noch een Wölp

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen/Zweiter Theil. Berlin 1843, Seite 216. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_2_216.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)