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Der starke Hans.


In den alten längst verschienenen Zeiten, da die Welt und die Menschen alle noch ganz anders waren als jetzt, lebte in dem Lande zu Sachsen nicht weit von Eisleben, wo Doktor Martin Luther geboren ist, ein Bergmann, der hatte einen Sohn, der hieß Hans. Dieser Hans war ein schlanker reisiger Junge, lustig und frisch, tüchtig bei der Arbeit und wild bei den Spielen, sonst aber so gutmüthig, daß er keinem Menschen was zu Leide that. Er war sehr stark von Wuchs und Gliedern und jetzt siebenzehn Jahr alt. Bergmann wollte er aber nicht werden, sondern ging bei einem Schuhmacher in die Lehre, der in Eisleben wohnte. Er hat aber schon in seinem achtzehnten Jahre von Eisleben fort in alle Welt hinein wandern müssen; und das hat sich also begeben:

Einen schönen Sommertag spielten die jungen Burschen auf dem Anger vor der Stadt Drittenjagen. In diesem Spiele traf Hans bei’m Rundlaufen mit dem Sohn des Bürgermeisters Stirn gegen Stirn, und Hans hatte solche Macht im Kopf, daß der Jüngling, gegen welchen er lief, morschtodt hinstürzte. Zuerst glaubten sie, es sey nur eine Ohnmacht, aber der Jüngling war und blieb

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen/Zweiter Theil. Berlin 1843, Seite 229. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_2_229.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)