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Namen und versündige dich nicht! das bin ich, der bläst,und nicht Gott. Und Hans guckte hin, woher die Stimme kam, und sah einen Mann, der hatte die Wangen seltsam aufgeblasen gleich einem Blasebalg. Und er sprach zu ihm: du wunderlicher Bausback, wer bist du? und wie heißest du? Und jener antwortete: Ich bin unsers lieben Herrgotts großer Windmacher, und mein Name heißt Blasius. Und ich habe nicht geblasen sondern nur gehaucht; denn hätte ich die Blasebälge meines Athems recht angezogen, wo wäret ihr unter den Sandbergen geblieben? Ich betheure dir, in ein paar Sekunden solltest du kein Schwanzspitzchen von deinen drei Schooßhunden mehr sehen, und den fliegenden Springer, der sich rühmt in ein paar Minuten von einem Ende der Welt bis zum andern zu laufen, meine Staubwirbel sollten ihn schon gefaßt haben. Ich habe aber Befehl dein Diener zu seyn, wenn du mich gebrauchen kannst. Ob ich dich gebrauchen kann, sprach Hans, trefflicher Herr Blasius? Du bist ja ein prächtiger Diener für Wanderer der brennenden Wüsten. Komm mit, sehr werther Herr Blastus! du göttlicher Windmacher sollst mein liebster Diener seyn; und ist nicht immer Großes und Gewaltiges zu thun, kannst du mir doch Fliegen und Mücken von der schlafenden Nase weghauchen. Darum Topp, theurer Blasius! Und Blasius schlug ein und ging mit und machte ihnen immer die angenehmste Kühlung, so daß alle herzensvergnügt waren, nur nicht der Huhuschreier im Wolfspelz, der gern ein paar Millionen Siriusse im Ausgang über sich gesehen hätte.

Und den nächsten Tag gelangten sie an das Ende der Mährchen

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen/Zweiter Theil. Berlin 1843, Seite 257. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_2_257.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)