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Hispanien und alle seine Hofherren und Hoffrauen in prächtigsten Kleidern gingen neben und hinter ihm, und die Pfeifer und Trompeten des ganzen Heers spielten eine lustige Kriegs- und Triumphmusik auf. Und als er vor Hans kam, sprach er also:

Friede Glück und Sieg mit dir, du herrlicher Prinz aus Mitternacht und aus dem Schneelande! der uns hier in dem brennenden Süden lange verkündigt ist als ein Stern des Himmels und dessen fröhliche Ankunft wir lange mit Sehnsucht erwartet haben! Glückselig, die deine Augen schauen, du glorreicher Siegesheld! und gesegnet, wo deine Füße wandeln! Siehe! dein Diener ist dein und alles, was du hier siehest. Und nun komm, und laß dich in deine Burg einführen, und lerne, ob wir hohe Gäste zu empfangen wissen.

Aber Hans schaute höhnisch und grimmig auf ihn und sprach: Nicht als Friede und Glück komme ich zu dir, du tückischer und blutiger Mohrenhund, sondern als Krieg und Verderben. Hinab in den Staub, du Hund! daß ich meinen Fuß auf deinen Nacken setze! Denn was ich hier sehe meine ich nicht als ein Geschenk von dir zu empfangen sondern als Beute zu nehmen.

Und der Mohrenkönig, als er diese Worte hörte, fürchtete sich sehr, doch faßte er sein Gemüth und sein Gesicht zusammen, und sah gelassen und heiter aus, und antwortete:

Das ist nicht prinzlich und königlich gesprochen, Großmächtigster! auch darf, wer ein Held heißen will, Beute nicht nehmen ohne Kampf: das thun Diebe. Darum, so dich gelüstet, laß uns kämpfen, und wer den

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen/Zweiter Theil. Berlin 1843, Seite 262. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_2_262.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)