Seite:De Arndt Mährchen 2 325.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.


und steinreich, daß er den Zaum seines Pferdes mit Juweelen besetzte und in einem goldnen Steigbügel saß. Dieser hatte im Lande Rügen und auch hier im Pommerlande viele schöne Höfe, Wälder und Bauren, so viele, daß man sie nicht zählen konnte - ein prächtiger, stolzer Mensch, der mit Sechsen vom Bock fuhr, einen Laufer vor sich herlaufen und seine Pferde in langen Strängen springen ließ. Aber es war ein wilder, verwegner Mensch, der nichts von Gottes Wort und Wegen wissen wollte, ein toller Jäger und Reiter und ein gräulicher Weiberjäger, der wie der Falk auf die Tauben auf die schönen Dirnen lauerte. Diesem Eigen hat in jenen alten Zeiten auch Löbnitz und Divitz und Wobbelkow gehört, und hier bei Löbnitz hat er im Walde ein prächtiges Burgschloß gehabt mit vielen Thürmen und Fenstern, wo er manche schöne Nacht durchschwärmt und durchtrunken und

Empfohlene Zitierweise:
Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen/Zweiter Theil. Berlin 1843, Seite 325. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_2_325.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)