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Die Untersuchung in Frankfurt a. M.

Obwohl die Vorfälle, von denen es sich im Folgenden handelt, sich noch am hellen Tage und im Beisein einer Menge von Zuschauern ereignet hatten, so lieferte doch das Zeugenverhör vom 19. bis zum 23. Sept. kein Material, um gegen bestimmte Personen als verdächtig einschreiten zu können. Erst am 20/22. Sept. erfolgten verschiedene vertrauliche Mittheilungen, welche eine Reihe von Personen der Thäterschaft verdächtigten und gerichtliches Vorschreiten gegen dieselben veranlaßten. Allein diese Schritte blieben vorerst ohne Erfolg. Fast alle Verdächtigten waren flüchtig und die durch Vermittlung des Reichs-Justizministeriums wiederholt versuchten Bemühungen, die Auslieferung der in Frankreich Verhafteten zu erwirken, hatten die gewünschte Wirkung vorerst nicht.

Leider gelang es nicht, vom Reichs-Justizministerium die Verfügung einer Vereinigung der gesammten Untersuchung in Einem Centrum zu erwirken. Denn bereits waren neben der in Frankfurt begonnenen weitere Untersuchungen anhängig geworden: bei dem kurfürstl. hess. Justizamt Bockenheim, – bei dem großherz. hess. Landgericht Rödelheim, bei dem großherz. hess. Landgericht Offenbach, – und bei dem herz. nassauischen Kriminalgericht Wiesbaden. Indessen hat von allen diesen Untersuchungen nur die in Kurhessen

Empfohlene Zitierweise:
Christian Reinhold Köstlin: Auerswald und Lichnowsky. Ein Zeitbild, nach den Akten des Appellations-Gerichts zu Frankfurt a. M. mit Genehmigung dieses h. Gerichtshofs. Tübingen 1853, Seite 14. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Auerswald_und_Lichnowsky_014.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)