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Die Tödtung des Fürsten Lichnowsky.

Nach vollbrachter Tödtung des Generals Auerswald stürmte ein großer Theil der vor den Garten hinausgegangenen Bewaffneten wieder in den Garten zurück, der auch diese Zeit über von Bewaffneten und andern unberufenen Besuchern nicht leer geworden, auch, wie es scheint, mit Wachen umstellt geblieben war. „Der hat seinen Lohn,“ hieß es, „nun den Andern!“ – „Einen Spitzbub’ haben wir; jetzt soll der Andre auch noch dran!“

Schon während der Hinausführung und Tödtung Auerswalds hatte die Durchsuchung des Gartens und des Hauses in allen Theilen immer fortgedauert, und wurde nunmehr mit erneuertem Eifer und doppelter Genauigkeit fortgesetzt. Es hieß, es müsse noch einer versteckt sein; denn „das Pferd sei da.“ Ein bewaffneter, schwarz, schmutzig, mit Pechhänden, dem Ansehen nach ein Schuhmacher, rief über die Gartenwand herüber: er habe Alles durchsucht, im Garten sei er nicht. Der Taglöhner Heil, von zwei Bewaffneten stets besonders bewacht, wurde unter Schlägen gezwungen, in allen Behältern suchen zu helfen, im Kuhstall, Heuboden, Treibhaus, während Andere bei Schmidt den Schornstein durchsuchten, Andere die Schnepfische

Empfohlene Zitierweise:
Christian Reinhold Köstlin: Auerswald und Lichnowsky. Ein Zeitbild, nach den Akten des Appellations-Gerichts zu Frankfurt a. M. mit Genehmigung dieses h. Gerichtshofs. Tübingen 1853, Seite 43. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Auerswald_und_Lichnowsky_043.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)