Seite:De Auerswald und Lichnowsky 241.jpg

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nicht wiederholte, daß er hier nur Aehnlichkeit der Uniform fand, über die Gestalt nichts anzugeben vermochte und daher sich nicht getraute, den Nispel zu rekognosziren. Seine wiederholte Behauptung, daß er nur Einen solchen Schützen auf der Haide gesehen habe, ist natürlich werthlos, da sie an sich nicht beweisend, übrigens die Anwesenheit andrer ähnlich, ja gleich Uniformirten (besonders Knölls) hinlänglich konstatirt ist.

Dieses negative Resultat des Zeugenbeweises für die Thäterschaft Nispels zu A. wird nun aber noch weiter durch den Umstand unterstützt, daß Nispel weder von den Hausbewohnern, noch von andern zu der Aufsuchung gekommenen glaubwürdigen Personen als dabei gegenwärtig gewesen erkannt worden ist, wie denn diese hiebei überall einen Mann in Schützenuniform gesehen zu haben sich nicht erinnern.

     B. Mißhandlung und Tödtung Auerswalds.

Die möglichen Anschuldigungszeugen sind: Franz Jakoby (s. o. nr. 1), Gerson Sonneberg (nr. 3), Franz Birkenholz (nr. 7), Jul. Birkenholz (nr. 8), Johann Pflug (s. allgem. Geschichtserzählung S. 39), Matth. Körber (nr. 12), L. Dietrich(nr. 14), Max. Kiel (nr. 13), Joh. Schwab (nr. 2), Mich. Rettenbacher (nr. 4).

Prüft man nun diese Aussagen, so ergiebt sich Folgendes:

a) Fr. Jakoby ist von allen diesen Zeugen der einzige, der sich getraut hat, den Nispel zu rekognosziren, wenn auch mit einer Klausel hinsichtlich des Barts, die jedoch an sich seine Rekognition nicht verdächtig machen würde.

Empfohlene Zitierweise:
Christian Reinhold Köstlin: Auerswald und Lichnowsky. Ein Zeitbild, nach den Akten des Appellations-Gerichts zu Frankfurt a. M. mit Genehmigung dieses h. Gerichtshofs. Tübingen 1853, Seite 241. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Auerswald_und_Lichnowsky_241.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)