Seite:De Auerswald und Lichnowsky 282.jpg

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Seinigen, worin sie ihm rathen, der möglichen Auslieferung von Seiten der französischen Regierung durch die Abreise nach Amerika zuvorzukommen, da doch von seinem Wiederkommen keine Rede sein könne, – sowie mit seiner Mittheilung an den Advokaten Cöster und dessen Antwort darauf, worin ihm gerathen wurde, nicht zurückzukehren, da sein Name zu schwer kompromittirt sei. Was der Vertheidiger hierüber bemerkt, ist unstichhaltig. Pikanter wenigstens ist der von Nispel selbst gemachte, aber freilich nicht eben sehr triftige Einwand, daß er, wenn er sich einer Schuld bewußt gewesen wäre, noch auf dem Transport von Paris nach Straßburg leicht sich hätte frei machen können, da er mit einem Transportgenossen Namens Stein, der in Straßburg zu entlassen gewesen sei, den Namen getauscht und dadurch die Behörden in Nancy wirklich getäuscht habe, wie sich denn auch jener Stein urkundlich unter dem Namen Nispel einen Zahn habe ausziehen lassen.


Georg Andreas Nispel ist im Jahr 1811 zu Lich im Großherzogthum Hessen als das jüngste von 5 Kindern des Schönfärbers Jakob Nispel geboren, welcher starb, als Nispel 3 Jahre alt war. Bis zum 14. Jahr erhielt er den gewöhnlichen Unterricht in der Volksschule und trat sofort bei einem Buchbinder und Etuifabrikanten in die Lehre. Nach beendigter Lehrzeit gieng er im Jahr 1829 auf die Wanderschaft und arbeitete bald längere, bald kürzere Zeit an verschiedenen Orten (Würzburg, Nürnberg, Berlin, Schwerin, Hamburg, Koblenz), wo er sich stets das Zeugniß eines guten und tadellosen Betragens erwarb. Nach beendigter Wanderschaft verehlichte er sich

Empfohlene Zitierweise:
Christian Reinhold Köstlin: Auerswald und Lichnowsky. Ein Zeitbild, nach den Akten des Appellations-Gerichts zu Frankfurt a. M. mit Genehmigung dieses h. Gerichtshofs. Tübingen 1853, Seite 282. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Auerswald_und_Lichnowsky_282.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)