xxj.Item die weyl der ancleger gemelter Burgschafft nit gehaben mag / Vnd doch dem Strengen rechten nachuolgen wolt / So sol er mit dem verclagten biß nach endung vorangezeigter rechtlicher außfürung in gefencknus gehalten werden / vnd dem ancleger / auch dem / der sein entschuldigung außfuren wolt / sol gegönt werden / das die leüt so sie zubeweysung vnnd Burgschafft wie obstet gebrauchen wollen zu vnnd von ine wandeln mogen So auch die anclage / von wegen Fursten geistlicher lewt / einer gemeinde oder sunst höher vnd Erber person wegen gegen den die geringers stands sein geschiet / in solichem fall mögen sich ander person an ir stat neben den beclagten gefencklich legen lassen
xxij.Item wo der Cleger den argkwan vnnd verdacht bewisen hat oder die geclagt mißtat sunst vnlaugenbar ist / vnd der Tetter gnugsame entschuldigung derhalb als vor berürt ist / nit außfuren mag / So sol der ancleger alßdan verpürgen dem strengen rechten (darvmb der beclagt angenomen ist) nach laut diser vnser ordnung nachzukomen / auch die aczung vnd gerichtßcostung nach laut derselben außzurichten / vnd zu weitter burgschafft in sölchem fall nit verpunden werden / Vnd was also durch annemung des beclagten mit clag / antwort / burgschafft / fragen / erfarung / weisung vnd anders gehandelt / auch darauf geurteilt wirt das sol alles der gerichtßschreiber ördenlich vnd vnterschaidlich beschreiben / wie deßhalb hernach in dem zweyhundert vnd achten artickel vnnd in etlichen pletern darnach ein gemeine anzeigung vnd form sölicher beschreibung halben funden wirdt /
Johann Freiherr von Schwarzenberg: Bambergische Peinliche Halsgerichtsordnung. Bamberg: Hans Pfeil, 1507, Seite 10r. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Bambergische_Peinliche_Halsgerichtsordnung_029.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)