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diesen Götzendienst gänzlich abgeschafft, die christliche Lehre eingeführt und einen Dom nebst fester Burg dazu gebauet, den alten Namen aber hat er gelassen.


Wieder Andere sagen: Hier zu Lande haben Deutsche gewohnt aus dem Stamme der Sachsen, die Wald- oder Holt-Sassen, deren Name in Holsten sich verkehrt hat, daraus des Landes Name Holsteen oder Holstein entstanden ist. Das möchte nun so weit ganz richtig sein. Diese alten Sachsen haben (so sagen Jene) unter den vaterländischen Gottheiten hauptsächlich den Thor oder Asathor verehrt, den sie Hamoys genannt haben, welcher an der Stätte, wo jetzt Hamburg steht, sein Heiligthum gehabt hat. Daher ist sie geheißen Hamoysburg oder Hammenburg. Das Karl der Große solch heidnisches Wesen der Sachsen zerstört und sie zum Christenthum geführt, berichtet diese Sage auch. Also ist der Name Hammonia von dem Beinamen des Altgermanischen Gottes Thor entstanden.


Noch Andere sagen: Hier habe ein unmenschlicher Riese und großer Fechter gehaust, mit Namen Ham, welcher von dem gewaltigen Nordlandshelden Starkater (Stark-Attr oder Stark-Ottur) im offenen Kampfe ist erschlagen worden. Und den Ort, da er gewohnet, den habe man Hamburg genannt.


Auch heißt es, die Bewohner dieser Stätte hätten neben dem Fischfange auch viel Viehzucht getrieben, und es verstanden, sonderlich gute Schinken, Rauch- und Pökelfleisch zu bereiten, so daß man ihre Stadt darnach benannt Hammen-Burg,

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Otto Beneke: Hamburgische Geschichten und Sagen. Hamburg: Perthes-Besser & Mauke, 1854, Seite 2. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Beneke_Hamburgische_Geschichten_und_Sagen_002.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)