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Gewiß ist, daß die alten Sachsen eine große Waldung mit dem Namen Hamm oder Hamme bezeichnet haben, wie auch daß die ganze Gegend längs der Bill-, Alster- und Elb- Niederung eine große Waldung gewesen ist. Gewiß auch ist, daß davon die Ortschaft Hamm ihren Namen trägt, und daß die Herren von Hamme daselbst gelebt haben. Nur so viel später, daß man sie nicht füglich als Gründer der ersten Hammaburg ansehen kann. Diese wird von Karl dem Großen gegründet und nach der umliegenden Hamme (Waldung) also benannt worden sein. Denn noch später hieß man die Holzung, die vor Entstehung des St. Jacobi- und St. Georgs- Kirchspiels auf deren Grund und Boden stand, „die Hamme,“ und nur in dem heutigen Dorf Hamm ist der alte Name für die gesammte große Waldung übrig geblieben.

Es geht hiemit wie mit vielen Dingen menschlichen Wissens, es ist Stückwerk, davon der alte Spruch gilt:

„Ich weiß davon nichts kundhaft Wahres,
Wer’s aber weiß, der offenbar’ es.“


2. Der heilige Anscharius.
(831–865.)

Karls des Großen Absicht: das von ihm gegründete Hamburg nicht nur zu einem Bollwerk der Christenheit gegen die Germanischen und Slavischen Heiden im Norden und Osten, sondern auch zu einer Pflanzstätte christlicher Lehre und Bildung zu erheben, wurde von seinem Sohne und Nachfolger gefördert. Und als deshalb im Jahre 831 Kaiser Ludwig der Fromme Hamburg zum Sitz eines Erzbisthums gemacht hatte, wurde Anschar, ein junger dreißigjähriger Mönch, erzogen für seinen ernsten Beruf in dem berühmten Kloster zu Corvey,

Empfohlene Zitierweise:
Otto Beneke: Hamburgische Geschichten und Sagen. Hamburg: Perthes-Besser & Mauke, 1854, Seite 4. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Beneke_Hamburgische_Geschichten_und_Sagen_004.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)