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die Vorsteher, nämlich Ehrbare Oberalten (die auch den grooten hilligen Geest verwalteten), in dies leere Kloster die sämmtlichen Bewohnerinnen des Ilsabe’n-Hauses übersiedelten, und das letztere an den späteren Rathsherrn Detlev Schuldorp verkauften. Noch Ao. 1810 hat dies Gebäude gestanden und die Hausnummer 57 geführt.

Nach und nach veränderte sich auch die innere Einrichtung; die aufzunehmenden Wittwen und Jungfern mußten ein gewisses Eintritts- oder Einkaufs-Geld entrichten, wofür sie, außer der freien Wohnung im Kloster, auch Feuerung und eine Leibrente erhielten. Davon hießen sie Praebendariae oder Prövenerinnen, und sonst auch Klosterschwestern; ihre Oberin hieß die Mesterin. In dem großen Klostersaale hielten E. Oberalten ihre Versammlungen in Hospital- oder Landgebiets-Angelegenheiten, bis zu unsern Tagen.

So ist denn das jetzige St. Marien-Magdalenen-Kloster eine Verschmelzung zweier Stiftungen des Alterthums; das Gebäude, das schirmende Obdach, gewährt Adolf’s IV. Gelübde in der Schlacht von Bornhövede, die sonstige Lebensnothdurft: das nicht minder fromme Liebeswerk und Sühnopfer der Frau Gesa Kletze.


51. Dat lütte Rümeken.
(1429.)

Unter den vielen guten Holsteinischen Fürsten aus dem Hause Schauenburg ist auch der Graf Otto zu nennen, welcher um 1429 zu Pinneberg auf seinem Schlosse residierte und seine Herrschaft wohl regierte. Er war ein freundlicher Nachbar unserer Stadt und lebte mit mehreren Herren des Raths in guter Gevatterschaft; kam auch zum Oefteren, wenn er etwa auf seiner Vogtei zu Ottensheim oder Ottensen (von seinem

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Otto Beneke: Hamburgische Geschichten und Sagen. Hamburg: Perthes-Besser & Mauke, 1854, Seite 130. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Beneke_Hamburgische_Geschichten_und_Sagen_130.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)