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scharf vermahnt und ihm sein eigen Exempel unter Augen geführet. – Darnach plötzlich eines schönen Morgens ist der ewige Jude von Hamburg weggeschwunden gewesen. Wohin er dann gepilgert, das gehört nicht hieher.

Herr Paulus von Eitzen ist nachmalen ein großer Doctor der Theologie, auch Dom-Pastor und Superintendent allhier, später zu Schleswig, gewesen, dessen brieflich Zeugniß haben gute Freunde in Druck ergehen lassen, daraus diese Geschichte genommen ist. Nach alten Chroniken ist Ahasverus später wiederum hieher gekommen; da heißt es: „Ao. 1606 Jüdischer Umblaufer kommt nacher Hamburg, der nicht sterben kann, sondern muß immerfort wandern, sintemal er das Crucifige über den Heiland geschrieen und hat den müden Herrn von seinem Hause weggestoßen, da dann der liebste Herr Christus ihm sein ruhelos pilgern bis an den jüngsten Tag vorherverkündigt hat.“


77. Die Schlacht bei Drakenburg.
(1547.)

Im Verlauf des Schmalkaldischen Krieges der protestantischen Stände des Reichs wider die katholischen und den Kaiser Karl V. wurde es zu Anfaug des Jahres 1547 ruchbar, daß die Katholischen wider Niedersachsen Arges im Schilde führten, und daß es dabei zumeist auf die reichen Hansestädte Bremen und Hamburg abgesehen sei. Deshalb waren die Hamburger vorsichtig und auf ihrer Hut, besserten und erweiterten vor allen Dingen ihre Wälle und Gräben und besonders die Festungswerke beim Spitaler-, Stein-, Schar- und Millern-Thore.

Inzwischen waren die feindlichen Truppen, die sich im Bisthum Münster gesammelt hatten, hinter ihrem Obersten,

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Otto Beneke: Hamburgische Geschichten und Sagen. Hamburg: Perthes-Besser & Mauke, 1854, Seite 227. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Beneke_Hamburgische_Geschichten_und_Sagen_227.jpg&oldid=- (Version vom 23.9.2021)