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Christoph von Oldenburg, die Obersten Cord Penningk, von Heydeck, Wilhelm von Thumbshirn, der versprengte Kursächsische Truppen bei sich hatte, und Andere mehr.

Bei dem Hoya’schen Städtlein Drakenburg an der Weser, zwischen Minden und Rienburg, stießen sie unvermuthet auf die Feinde, welche einstweilen aus ihrem Lager vor Bremen ausgebrochen waren, vermeinend, erst die Hanseaten zu vertilgen und dann gemächlich Bremen zu erobern und auszuplündern. Es ist aber mit Gottes Hülfe anders gekommen. Die Hanseaten und ihre Verbündeten (wozu noch Bremisches Kriegsvolk gestoßen war, das flugs hinter seinen Belagerern drein gezogen kam) nahmen am 24. Mai 1547 die dargebotene Schlacht an, obschon sie bei Weitem in der Minderzahl waren. Denn auf den Höhen beim Köppelberg in fester Position stand Herzog Erich mit etwa 29,000 Mann und vielen schweren Geschützen, und weiter zurück stand der Oberst von Weisberg, welchen der Herzog sogleich herbeirücken ließ.

Nachdem nun der Feldherr, Graf von Mansfeld, den Obersten und Hauptleuten seine Befehle gegeben, und selbige und das ganze Kriegsvolk zu mannhaftem Angriffe und standhaftem Streiten vermahnt hatte, wurde ein kurzer erwecklicher Gottesdienst gehalten auf freiem Felde mit Gebet und Gesang. Worauf sämmtliche Feldprediger, darunter des Grafen von Oldenburg Beichtvater, Dr. Albrecht Hardenberg, vor der Heeresfronte und Angesichts des Feindes niederknieten, und den Allmächtigen um Verleihung rühmlichen Sieges anflehten, sodann aber die vorrückenden Truppen, unter fortgesetzter Vermahnung für die evangelische Lehre Leib und Leben zu wagen, bis ins Gefecht begleiteten.

Als Mansfeld das Zeichen zum Beginn der Schlacht gegeben, rückten sogleich die zum ersten Angriff befehligten Hamburger in geschlossenen Gliedern vorwärts, setzten muthig

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Otto Beneke: Hamburgische Geschichten und Sagen. Hamburg: Perthes-Besser & Mauke, 1854, Seite 230. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Beneke_Hamburgische_Geschichten_und_Sagen_230.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)