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von Lüneburg-Celle, nämlich der regierende, Ernst, dann August, ein Dänischer Feld-Obrister, sowie George, Friedrich, Hans und Magnus. Sodann der Erzbischof von Bremen Johann Friedrich, ein geborener Herzog von Holstein-Gottorp. Imgleichen auch der Graf Anton Günter von Oldenburg-Delmenhorst, und die Grafen Enno und Gustavus von Ostfriesland, letzterer nebst Gemahlin; auch zwei junge Mecklenburgische Prinzen, Adolf Friedrich und Johann Albrecht. Schließlich traf noch ein seltener Gast in Hamburg ein: ein Moskovitischer Fürst, des Czaren Großkanzler, der als Ambassadeur nach Deutschland kam. Sein Name scheint etwas schwierig zu behalten gewesen zu sein, denn wie er in der Chronik geschrieben steht, „Altinassa,“ wird er wohl kaum gelautet haben.

Alle diese Herrschaften wurden bestens einlogirt in guter Bürger Häuser; und Raths-Deputirte sorgten dafür, daß Alles sich fügte und schickte und Jeder sein Recht bekam. Auch die Kriegsleute, Reiter, Wagen und Pferde wurden untergebracht, hie und da; allein in den Ziegelhütten beim Teyelfelde in der Neustadt fanden die Wagen und 1100 Pferde Platz. Daselbst wurde auch in den folgenden Tagen der ganze Troß der Knechte, Kutscher und sonstiges Gesinde gespeiset und getränkt.


Am Sonnabend, den 29. October, besahen die Herrschaften die Stadt und ihre Gelegenheit, gaben auch freundwillige Audienz Jedem, der darum anhielt. Uebrigens wurden die Rennbahnen und sonstigen Vorrichtungen für die Turniere und Festspiele auf dem Hopfen- und Pferdemarkt fertig gemacht. Die eine Rennbahn sollte fürs Ringelrennen und Carussel dienen; die andere, um darauf über Pallinen oder Planken zu turnieren; beide waren mit Sand erhöht und rings von Schranken umgeben. Auf dem Pferdemarkt war

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Otto Beneke: Hamburgische Geschichten und Sagen. Hamburg: Perthes-Besser & Mauke, 1854, Seite 258. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Beneke_Hamburgische_Geschichten_und_Sagen_258.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)