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des Todes beizustehen, so wünschen wir dringend, daß in Zukunft die Gläubigen nichts versäumen, um sich und den Ihrigen im Sterben die große Gnade des priesterlichen Beistandes zu sichern. Kein gewöhnlicher Christ, und wäre es auch der frömmste und erfahrenste, kann in der Todesstunde den Priester ersetzen. Eure eifrigen Seelsorger, dessen sind wir sicher, werden sich glücklich schätzen, den ihnen anvertrauten Seelen in der letzten schweren Not helfend zur Seite zu stehen und sie ins bessere Leben hinüber zu geleiten. Darum möget Ihr alle, auch diejenigen, welche es bisher nicht zu tun pflegten, Euch vertrauensvoll an Euren Seelsorger wen­den, um ihn zu den mit dem Tode ringenden Angehörigen zu rufen. Eure Seelenhirten werden Euch Dank wissen, wenn Ihr ihnen also die Erfüllung einer heiligen Hirtenpflicht erleichtert. Nehmet Euch ein Beispiel an den Gläubigen in anderen Gegenden, die alles daran­setzen und vor keinem Opfer zurückschrecken, um im Tode das Glück des priesterlichen Beistandes sich zu verschaffen ...«

In den Jahren 1907, 1908 und 1911 behandelte Bischof Willibrord in den Fastenhirtenbriefen den Internationalen Eucharistischen Kongreß, die öftere heilige Kommunion und die frühe Kinderkommunion. Davon wird in einem eigenen Abschnitt die Rede sein. Die Hirtenbriefe der Jahre 1912, 1913 und 1914 wollten An­leitung zur Heiligung des Sonntags geben. 1912 legte der Bischof die Pflicht der Sonntagsruhe dar, 1913 schilderte er die Würde des heiligen Meßopfers und 1914 mahnte er zum Besuche der Predigt, Christenlehre, Vesper[1] und zu frommer Lesung.

Als der Krieg ausgebrochen war und so unsägliches Weh über das lothringische Grenzland brachte, suchte der Oberhirte seine Diözesanen durch herzliche Hirtenschreiben zum Gottvertrauen, zur Leidensstärke und Nächstenliebe zu erziehen. So spricht er im Eingang des Fastenhirtenbriefes 1915:


  1. Siehe Seite 160 f.
Empfohlene Zitierweise:
Willibrord Benzler: Erinnerungen aus meinem Leben. Kunstverlag, Beuron 1922, Seite 168. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Benzler_Leben_168.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)