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den hohen Gast durch einen Patron einführt – eine Stimmungswirkung also, die die Bereitschaft zu ernsterer Betrachtung beim Dritten doch erhöht, und die darum produktiv wird.

Sicher ist, daß ein Vorwort, wie wir es hier setzen, in Deutschland selten – ich möchte sagen: unpraktischerweise selten ist. Und wenn bei diesem Buche, dem „Bracke“ Klabunds, der Entschluß für ein Vorwort reifte, so ist die innere Berechtigung nicht einmal in dem zu finden, was wir die Schwierigkeit des Stoffes, des Werkes selbst nennen. Es wäre langweilig und desavouierend, sollte man einem Kunstwerk eine Art Erklärung voranschicken müssen; dies wäre so, wie jener Scherz es meint, der einem unleserlichen Schreiber empfiehlt, noch einmal erklärend darunter zu schreiben, was die ungefügen Schriftzeichen bedeuten. Die Handschrift der Dichtung muß klar und unmittelbar zu lesen sein – oder die Dichtung selbst ist dunkel und lebensunfähig, im formalen Sinne unfertig oder im sachlichen Gehalt unklar geschrieben. Ich hatte ein Mißbehagen gegen des Miguel de Unamuno „Exemplarische Novellen“,

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Klabund: Bracke, Berlin 1925, Seite 10. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Bracke_(Klabund)_008.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)