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abenteuerliche Erscheinungen künden das Ereignis. Oft aber dringt sein Blick durch zu klarer, fachlicher Erkenntnis.

„Naturnähe“ ist das Zeichen des Lyrikers. Der Gesamtschatz des lyrischen Werkes Klabunds ist ein Singen von Natur. Selten ist sie einem gegenwärtigen Dichter so vertraut, so nahe geworden. Wie Eichendorff pilgert er durch die Lande, trinkt sich satt an den Schönheiten einer Landschaft, kniet nieder vor der Erscheinung jedes Berges, jedes Baumes, jedes Vogels. Und vor der süßesten Gegenwart jedes Mädchens, das er als Vollendung der Schöpfung naturhaft erlebt. Wenn er, im Tessin oder im Odertal streifend, auf Capri oder auf Rügen ruhend, ein Buch in den Händen hat, so sind es die Gedichte des jungen Goethe, die Lieder und Balladen, die niemand so kennt und so liebt wie Klabund.

Es ist kein Zufall, daß dieser innige Belauscher der Natur eigentlich so „nebenbei“, neben seiner weiten schriftstellerischen Arbeit, mit einer naturwissenschaftlichen Arbeit doktorierte – – einer Arbeit über die „Gottesanbeterin“, diese seltsame Heuschreckenart,

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Klabund: Bracke, Berlin 1925., Seite 18. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Bracke_(Klabund)_016.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)