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Das Kind begann im Traum zu weinen.

„Ich nenne sie Ananke, diese kleine Keule, sie wird Eures Sohnes Hammer sein zum goldenen Amboß: Schmerz und Andacht. Ich habe sie aus Silber gewählt. Meinen früheren Patenkindern mußte das graue Eisen für Hammer und Amboß genügen.“

Die Bürgerin Bracke sah der schönen Frau, welche die Züge der Frau Apotheker trug, erstaunt ins Gesicht. Acht von den neun Frauen schienen ihr Gevatterinnen und Freundinnen und doch in der Dämmerung der Mainacht wunderlich und geisterhaft verwandelt.

Thalia, die lustige Frau des Aktuars, trat vor und lachte. Sie kitzelte das Kind leise mit einer Gänsefeder unterm Kinn. Da lachte es im Schlaf, und auch die Bürgerin Bracke lachte.

Urania, die kleine verwachsene Frau des Küsters, stand am Fenster und betrachtete den Mond und die Sterne.

Terpsichore und Erato, die beiden hübschen Töchter

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Klabund: Bracke, Berlin 1925., Seite 34. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Bracke_(Klabund)_032.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)