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„Metzger! Mann!“ entsetzte sich die Frau. „Er kann kein Tier töten! Keine Pflanze aus dem Boden reißen!“

„Um so schlimmer, so wird er auch das Tier in sich nicht töten.“

Die Frau weinte.

„Warum darf er kein Gelehrter werden? Er ist klüger als alle seine Altersgenossen, und seine Augen sind die eines erwachsenen Mannes: groß und leidenschaftlich und wie Pfeile nach einem Ziele gerichtet.“

„Nimm ihn auf deine Reise nach Berlin zu deiner Verwandtschaft mit. Er soll die große Stadt sehen. Entweder sie erfüllt ihn mit Ekel und gibt ihm die Würde seines Menschtums zurück, oder er wird sich an ihrem Bildnis zugrunde richten.“


Die Bürgerin Bracke erzählte morgens, wenn ihr Mann auf Krankenbesuchen war, dem kleinen Bracke von der großen Stadt.

„Da wohnen in einer Gasse so viel Menschen wie hier in ganz Trebbin. Sie tragen modische Kleider,

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Klabund: Bracke, Berlin 1925., Seite 45. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Bracke_(Klabund)_043.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)