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„Hier liegen die allerbesten Märker – bessere, als du sie je jetzt finden wirst …“

Brackes Augen flammten: zwei Monde.


Bracke nahm ein Mädchen mit sich zu Bett. Am Morgen, da er bei ihr lag, und sie ihm ihr grünliches Gesicht zuwandte, erschrak er.

Er stützte den Kopf auf das Fensterbrett und blickte ins Morgenrot:

Ich hätte gleich mit einer Greisin schlafen gehen sollen – so wäre mir dies erspart geblieben.

Bracke kasteite sich: er legte sich des Nachts, da es Winter war, draußen in den Schnee.

Denn er fürchtete, daß er das Mädchen zu sehr liebe.

Am Morgen aber erwachte er in wohliger Wärme.

Da lag das Mädchen über ihm und hatte ihn die ganze Nacht im Schnee mit ihrem Leibe zugedeckt.

Er erhob sich und wanderte von ihr, weil er ihre Liebe nicht ertrug.

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Klabund: Bracke, Berlin 1925., Seite 59. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Bracke_(Klabund)_057.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)