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„Ich bin’s nicht wert“, knirschte er und knarrte mit den Zähnen.

Die Tränen stürzten ihm über die Wangen, als er von ihr ging.

Sie aber blieb versteinert für alle Zeiten auf dem Marktplatz stehen: eine Brunnenfigur, aus deren Brüsten ewig das Wasser der Tränen springt, die sie aus den Augen in ihr Herz zurückgedrängt.


Bracke beschloß, sich als Kaufmann zu versuchen. Er reiste ins Land Mecklenburg und kaufte dort zweihundert Ziegen und Böcke und trieb sie auf den Laurentiusmarkt nach Jüterbog.

Er wurde aber unterwegs von adligen Schnapphähnen angefallen, die mit den eisernen Schnäbeln nach ihm stießen und ihn aller seiner Geißen und Böcke bis auf einen alten Bock beraubten.

Diesen alten Bock an einer Leine wie einen Hund hinter sich her führend, kehrte er nach Trebbin zurück, das seine Eltern vor einem halben Jahre verlassen hatten, um nach Striegau im Schlesischen

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Klabund: Bracke, Berlin 1925., Seite 60. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Bracke_(Klabund)_058.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)