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11. Ein Mädchen keusch zu erhalten.

Ein Mädchen mit moralischen Ratschlägen keusch zu erhalten: das probiere der Teufel. Viel besser ist folgendes Mittel: hat man eine jungfräuliche Tochter, so nehme man das Herz einer Turteltaube und nähe es in ein Stück Fuchsfell. Dieses Amulett, bei sich getragen, läßt keine Unkeuschheit zu.

12. Wie man die Hexen erkennen kann.

Wenn man von einer Totenbahre, in der eine Kindsbetterin im ersten Kindsbett mit einem einäugigen Knaben starb, ein Stück haben kann, in dem ein Ast ist und den Ast ausstößt: so sieht und erkennt man alle Hexen durch dieses Loch. Wer einen solchen zauberischen Ast hat, hüte sich vor der Verfolgung der Hexen. Sie werden ihm manchen Streich spielen. Der Bräutigam, der vor der Hochzeit durch dieses Astloch seine Braut betrachtet, wird erkennen, ob er es mit einer Hexe zu tun hat und sich danach verhalten. Eine Hexe zu ehelichen, kann zwar Geld und Gut, sonst aber nur Unglück bringen.


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Klabund: Bracke, Berlin 1925., Seite 74. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Bracke_(Klabund)_072.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)