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Am nächsten Morgen stand Bracke selbst in geistlichem Ornat auf der Kanzel und predigte:

„Ein Mensch ist des andern Teufel und betrügt ihn.

Ihr Hurensöhne! Dreck, von einer darmkranken Kuh entfallen. Ihr Schänder des göttlichen Menschenangesichts. Selbst ein Ziegenbock wäre zu schade als geistlicher Herr für euch – Verrottete und Verrohte, Versoffene und Verhurte. Sucht euch unter den Ratten und Wanzen einen Prediger.“

Und entwich durch eine Seitenpforte.


Es ist in der Mark Brandenburg Sitte, zur Fastnacht ein Schwein zu schlachten.

Obgleich Bracke nun kein Schwein zu schlachten hatte, richtete er dennoch den Kessel her, goß Wasser darein, zündete ein Feuer an und ließ es sieden.

Er schickte auch zum Metzger, mit der Bitte, er möchte ihm ein Schwein schlachten.

Zum Kurfürsten nach Berlin aber hatte er einen

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Klabund: Bracke, Berlin 1925., Seite 90. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Bracke_(Klabund)_088.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)