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„Guten Tag, Jungfrau.“

„Ich liebe die schönen Männer nicht, Bracke, sie sind voll böser Absicht und lauern dem Laster auf.“

Bracke lächelte:

„Ich bin kein schöner Mann –“

„Ich liebe die glatten Gesichter nicht und die glatten Redensarten. Sie lügen.“

Bracke lächelte:

„Mein Gesicht ist rauh. Und Stoppeln zieren mein Kinn.“

Grieta sah ihm ins Angesicht:

„Ihr seid ein guter Mensch, Bracke. Der beste Mensch, den ich kenne. Ich vergesse alles, meine Scham, so sehr liebe ich Euch und trage Euch meine Hand an. Wollt Ihr mich heiraten?“

Bracke legte den Uhrmacherhammer aus der Hand.

Er ergriff ihre beiden Hände und sagte:

„Ich bin ein Narr. Wollt Ihr denn meine Närrin werden?“

Empfohlene Zitierweise:
Klabund: Bracke, Berlin 1925., Seite 100. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Bracke_(Klabund)_098.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)