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Bracke den Mörder in den Wald und reichte ihm zum Abschied seine Hand.

Für diesen Händedruck lobpreiste der Mörder Gott und dankte ihm für das Leben: daß es auch gute Menschen gebe, nicht bloß Mörder, Henker und Abdecker.


Sie saßen in der Schenke, und der Bürgermeister hob den Humpen und sprach:

„Bracke, erzählt uns doch ein paar neue Lügengeschichten, deren Ihr immer so viele wißt.“

Und Bracke stützte den Kopf in die Hand, den Arm auf den ungehobelten Tisch, sah in die leere Wand und sprach:

„Es war einmal ein altes Weib, das sagte, als man es nach seinem Alter fragte: ‚Ich bin älter als Methusalem…‘

Es war einmal ein Kaiser, der glaubte ein Mensch zu sein wie andere auch und bot mir die Hand und sagte: ‚Gott sei mit dir, Bruder Bracke!‘

Es war einmal ein junger Hahn, der überließ

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Klabund: Bracke, Berlin 1925., Seite 117. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Bracke_(Klabund)_115.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)