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der beiden Pferde im Stall des Hauptmanns von Schlieben.

„Bracke,“ klopfte der Specht, „geh eilends. Dein Weib ruft nach dir.“

Da erschrak er zu Eis. Die Blüten fielen von seiner Linde, Nachtigall und Drossel fielen erfroren tot zu Boden, und es war nur Winter. Kein Frühling blühte, kein Sommer reifte mehr.

Als er aus seiner Erstarrung erwachte, rannte er das Stück Weges, das ihm noch blieb, keuchend und mit zusammengebissenen Zähnen.

Er rüttelte an seiner Haustür.

Sie war unverschlossen.

Er taumelte ins Zimmer.

Da lag am Herde unter dem flackernden Spane: Grieta, ein Messer zwischen den Brüsten.

Schreiend wie eine wilde Katze zog er das Messer aus der Wunde.

Es zeigte an seinem Knauf den kurfürstlich-brandenburgischen Adler.

Er küßte das Blut vom Messer und reckte es

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Klabund: Bracke, Berlin 1925., Seite 150. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Bracke_(Klabund)_148.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)