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„Heißes Zitronenwasser!“ schrie er, „ich bin heiser…“

Dann hinkte er auf den großen Bibliothekschrank zu, schloß ein Geheimfach auf und entnahm ihm eine kleine, mit einer grünlichen Flüssigkeit gefüllte Phiole.

Der Kurfürst goß den Inhalt der Phiole in das Zitronenwasser und stürzte es in einem Zuge hinunter.

Danach, als ihm der Schweiß auf die Stirn trat und farbige Kreise sich vor seinen Augen drehten, eine gepanzerte Faust sich um seine Kehle preßte, packte ihn eine maßlose Angst. Er schrie: „Hilfe! Hilfe! Hilfe! Man hat mich vergiftet!“ Atemlos und entsetzt stürzten die Diener herbei.

„Der Arzt – wo ist der Arzt?“

Der Arzt war sofort zur Stelle. Er gab dem Kurfürsten ein Brechmittel, das ihm augenblickliche Linderung verschaffte.

Zusammengefallen, das dünne Haarbüschel wie eine Seehybride aus seinem Schädel wuchernd,

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Klabund: Bracke, Berlin 1925., Seite 194. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Bracke_(Klabund)_192.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)