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und verzehrte mit Anstand und Ruhe Suppe und Brot, das die Bäuerin ihm mit eigener Hand vorgelegt hatte.

Er war es zufrieden, der menschlichen Gesellschaft als letzter eingeordnet zu sein und wußte von keinem Wunsch und keinem Ziel.

Niemand sprach ein Wort, und also schien es ihm schön und natürlich.

Als der Bauer mit einem kurzen Gebet die Runde auflöste, sagte Bracke mit klarer Stimme Amen und brachte der Bäuerin in geziemenden Worten seinen Dank.

Die Mägde äugten verstohlen und diebisch nach dem verwilderten Wanderer.

Ob er das Frühstück mit Arbeit entlohnen wolle? fragte die Bäuerin. Ein Dienst sei des andern wert.

Bracke nickte willig den Kopf.

Ein Knecht führte ihn in den Holzverschlag, und er spaltete bis zum Mittag ernst und ordentlich viele Scheite Holz. Die Arbeit wärmte ihn, und die Kleider trockneten ihm am Leib.

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Klabund: Bracke, Berlin 1925., Seite 250. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Bracke_(Klabund)_248.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)