Seite:De Chemische Briefe Justus von Liebig 466.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.


J’ai consulté sur la question les médecins les plus distingués, ceux qui font, depuis longues années, partie de nos sociétés médicales, notamment M. Magendie, pas un n’a connaissance d’un fait de cette nature. Ce n’est pas qu’il n’en ait pas été annoncé au public par les journaux; mais, toutes les fois que l’on est remonté à la source, que l’on a fait prendre des renseignements par des hommes compétents, le merveilleux a disparu avec le fait lui-même de la combustion.

Quant à l’histoire de la barrière de l’Étoile, je ne doute pas que ce ne soit un puff, à moins qu’elle n’ait été inventée dans une intention criminelle. Si j’avais eu le temps, je m’en serais enquis chez le Commissaire de police du quartier et à la Préfecture de police. Mais j’ai su que M. Pelouze avait déjà pris ces renseignements et qu’il devait vous les transmettre immédiatement etc.

V. Regnault.


Uebersetzung des Briefes des Herrn V. Regnault, Mitglieds der Akademie, Professors der Physik am Collège de France in Paris, an Herrn Professor von Liebig in Giessen, d. d. Paris, den 12. März 1850.


Nach dem Empfange Ihres Briefes habe ich mich beeilt, Erkundigungen über die berüchtigten Selbstverbrennungen einzuziehen, von denen Jedermann sprechen gehört hat, die aber Niemand, selbst nicht die Männer der Kunst, welche sie besonders interessiren, jemals gesehen. Die Zeit hat mir unglücklicherweise gefehlt, da ich in diesem Augenblick Geschworener bei den Assisen bin und in dieser Eigenschaft den ganzen Tag im Gerichtshofe zubringen muss.

Ich habe kaum nöthig Ihnen zu sagen, dass ich nicht ein Wort von diesem so ungewöhnlichen Phänomen glaube. Es genügt, einen Augenblick über die Schwierigkeit der Verbrennung der Materien nachzudenken, welche den menschlichen Körper ausmachen, an die ungeheure Menge Wasser, welche verdampfen muss, ehe die Einäscherung und Verbrennung dieser Materien anfangen kann – an die Abwesenheit des Sauerstoffs in den inneren Höhlungen des Körpers, so wie daran, dass die kleine Menge, welche sich darin vorfindet, sehr bald verbraucht ist, dass die Verbrennung von Alkohol oder anderen verbrennlichen flüchtigen Materien durch dies allein aufhören muss – um die materielle Unmöglichkeit dieser Thatsachen anzunehmen.

Ich habe über diese Frage die ausgezeichnetsten Aerzte consultirt, solche, welche seit vielen Jahren zu unsern medicinischen Gesellschaften gehören, namentlich Herrn Magendie; keiner von ihnen hat Kenntniss von einer Thatsache dieser Art. Nicht als ob dem Publicum nicht dergleichen mitgetheilt worden wäre durch die Journale; aber allemal, wenn man auf die Quelle zurückging, wenn man Erkundigungen durch sachkundige Männer einzog, verschwand das Wunderbare mit der Thatsache der Verbrennung selbst.

Was die Geschichte der Sternbarrière betrifft, so zweifle ich nicht daran, dass es ein Puff ist, wenn nicht in einer sträflichen Absicht

Empfohlene Zitierweise:
Justus von Liebig: Chemische Briefe. Leipzig und Heidelberg 1878, Seite 466. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Chemische_Briefe_Justus_von_Liebig_466.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)