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grösstmögliche Sicherheit bot[1], nicht einmal mehr 14 000 el millar (7 1/7 Procent) zu erzielen[2].

Eine so zugängliche Geldquelle wurde von der Regierung reichlich benutzt. Während 1504 die einlösbaren Renten (juros al quitar) 18 cuentos, 1505 19 ½ cuentos betrugen[3], sind sie 1539 auf 99 cuentos gestiegen[4]. 1536 ist die gesammte Belastung schon auf 269 ½ cuentos angewachsen[5]; und 1560 gesteht Philipp II. selbst, dass alle Einnahmen veräussert sind und ihre Einlösung 20 Millionen Dukaten erfordert[6].

Da Karl aber diese Summen zum weitaus grössten Theil für die Erfordernisse seiner Kriege und der auswärtigen Politik verwendete, so war er auf Banquiers angewiesen, die die Ueberweisung der Gelder vermittelten. Hierbei konnten ihm nur die grossen italienischen und deutschen Bankhäuser von Nutzen sein; und bald war er financiell vollständig von ihnen abhängig. Nicht

  1. Bei der die Regierung daher auf günstige Bedingungen rechnen konnte. Dieser Umstand erklärt denn auch zum Theil den Eifer Karl’s für das encabezamiento general.
  2. Cabrera de Cordoba, Historia de Felipe II. Madrid 1876 ff. Vol. I, 48; seine Zahlen ergeben nicht einmal 11 mil el miliar. – Die Veräusserung von juros auf alcabala im Jahre 1543, bei der Karl auf einen Preis von 42 000 el millar (nicht ganz 2 ½ Procent) rechnet (vergl. seine Instruction), ist wohl eine dauernde.
  3. Documentos ineditos 39, 423 u. 426. Da sie als situado de prestidos que estan con condicion que se pueda quitar (p. 423) und als situado de a quitar (p. 426) besonders hervorgehoben sind, so muss die übrige Belastung (circa 94 resp. 89 ½ cuentos), soweit sie nicht, wie ausdrücklich erwähnt wird, nur auf Lebenszeit des Käufers geht (situado de por vida, p. 426), als ewige Rente angesehen werden. – 1509 ist die gesammte Belastung durch die Ausfälle der letzten schlechten Jahre auf 180 cuentos gestiegen (Zurita VI, 203, den Haebler statt des abgeleiteten Mariana hätte benutzen sollen): 1505–1509 wurde aber auch kein servicio erhoben.
  4. Siehe oben S. 400 Anm. 3.
  5. Lafuente 12, 499. Wenn dagegen in dem bei Lafuente 13, 46 Anm. 1 gedruckten Budget von 1557 die Belastung nur 129 ½ cuentos betragen soll und noch über 220 cuentos der ordentlichen Einnahmen als frei bezeichnet werden, so muss hier sicher ein Fehler vorliegen; denn war am 18. März 1557 noch ein so grosser Theil des Ordinariums frei, so konnte doch unmöglich am 26. Juli desselben Jahres die Prinzessin von „dem kleinen Rest, der noch zu verkaufen ist“ (Danvila V, 371: de lo poco que resta por vender), reden.
  6. Weiss VI, 156.
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1889, Seite 401. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1889_01_401.jpg&oldid=- (Version vom 19.11.2022)