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ist die Schrift eine verdienstliche Vorarbeit und macht dem Verfasser wie dem Veranlasser Scheffer-Boichorst Ehre.

The metrical chronicle of Robert of Gloucester ed. Will. A. Wright (Rolls Series London 1887, 2 Bde, XLVIII und 1018 S.). Robert – so nennt er sich – gehörte nach Sprache, Localkenntniss und (zeitweiligem?) Aufenthalt der Nähe Gloucesters an und war, da er nur lateinische Bücher benutzt und Vorliebe für Klöster hegt, Mönch; dass er gerade in St. Peters zu Gloucester lebte, was Antiquare seit dem 17. Jahrhundert behaupten, lässt sich durch nichts wahrscheinlich machen. Er compilirte aus bekannten Quellen kurz nach 1297 in engl. Alexandrinern und Septenaren eine poesielose Reimchronik von Brutus bis auf seine Zeit; da hinter 1271 das Ende verloren ist – doch folgte wohl nur ein Blatt bis 1272 –, so bietet nur das letzte Zwölftel des Werkes Spuren eignen Wissens. Wright’s Ausgabe ist philologisch ein grosser Fortschritt gegenüber dem älteren Druck. Glossar und (unvollständiger) Index sind beigegeben;

    nicht kennen; Referent freut sich, in vielen kritischen Punkten mit ihm übereinzustimmen) ergeben manches: dass Richard’s Charakter wollüstig gewesen (XXVII, 503), dass er die ungesetzlich gehinderte Fischerei befreite (XXVIII, 509), das Datum der zweiten Hochzeit (552), den Eintritt der Karmeliter nach England in Folge seines Kreuzzugs (568). Namentlich aber liefern Urkundenbücher mehrere Daten: Hans. Urkb. (11. Nov. 1254). Rotuli de Liberate, Munimenta Gildhallae Londoniensis, Michel’s Rôles Gascons.
    Zu streichen ist in den Citaten stets Oxenedes: er hängt von St. Albans ab (SS. XXVIII, 506. 598). Der Hass gegen Peter des Roches betraf zunächst den Poitevinen, nicht den „Römling“ (S. 30); der „Ausländer“ Simon von Montfort war schon Graf von Leicester (S. 43); für Avignon darf nicht Lyon emendirt werden, das Itinerar scheint verschoben (S. 51); dass Gascogne nicht schon 1225, erst Mitte 1242 an Richard verliehen ward, nimmt schon Ficker Reg. 5286 s an (S. 138); ob Innocenz im April 1250 sich noch nicht nach einem Asyl in England habe umsehen können, bleibt fraglich, da die Franzosen, lange bevor sie ihren König gefangen wussten, dem Kampf des Papstes abgeneigt waren.
    Stil (S. 43 mächtige Macht und Anordnung (S. 97. 108 dasselbe ohne Verweisung! höchst Wichtiges in Anm. S. 591) einer Erstlingsschrift verdienen Nachsicht; lateinische Stellen im Text (s. auch S. 20. 55. 84) könnten zum Irrthum verführen, als sprächen anglonormannische Barone Latein. Die Namen müssen besser übersetzt werden: S. 8 de Marisco (oder Marsh), 9 Westminster, 12 Eye, 19 Walliser, 20 St. Giles, 25 Berkhampstead, 28 Reading, 35 Marlborough, 46 Havering, 66 Clare, 70 am (obwohl latinisirt weiblich) Tyne, 78 Nimfa, 88 Mayor, 97 Sheriff (statt Vicomte), 98 Elias.

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1889, Seite 466. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1889_01_466.jpg&oldid=- (Version vom 12.11.2022)