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bestehenden Vorarbeiten fort. Herr Dr. Kehr wird dafür die deutschen Staatsverträge mit Venedig neu vergleichen.

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Herr Hofrath Maassen in Wien ist in seiner Arbeit an der Herausgabe der Merowingischen Synoden durch den frühen Tod seines Mitarbeiters Dr. F. Stöber am 26. August 1888, sowie durch die vorangehende Erkrankung desselben nicht unerheblich aufgehalten worden, trotzdem ist es ihm mit der Unterstützung des Dr. Bretholz gelungen, den Text so weit zu fördern, dass der Beginn des Druckes nach Jahresfrist in Aussicht steht. – An den Deutschen Stadtrechten hofft Herr Prof. Frensdorff seine länger unterbrochene Thätigkeit demnächst wieder aufnehmen zu können.

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In der Abtheilung Diplomata ist unter der Leitung des Hofraths von Sickel der Halbband mit den Diplomen Otto’s II. im Sommer 1888 ausgegeben worden. Für die Fortsetzung ist an Stelle des ausgeschiedenen Dr. Kehr als Mitarbeiter Dr. W. Erben getreten, der neben dem Wiener Stadtarchivar Dr. Uhlirz an den Diplomen Otto’s III. thätig war. Diese sollen im Herbste dem Drucke übergeben werden. Um die grosse Sammlung der Kaiserurkunden etwas rascher zu fördern, hat Herr Prof. Bresslau es übernommen, die Periode der salischen Kaiser von Konrad II. an schon jetzt vorzubereiten, während die Ausgabe der Urkunden Heinrich’s II. von Herrn Dr. V. Bayer in Strassburg zu erwarten steht.

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Die Leitung der Abtheilung Epistolae ist von Herrn Professor Wattenbach auf den Vorsitzenden übergegangen. Herr Dr. Rodenberg hat seine Römische Reise im Juni 1888 vollendet und auf dieser den grössten Theil des Materials für den 3. Band der aus den päpstlichen Regesten zu entnehmenden Briefe theils durch Abschrift theils durch Vergleichung erledigt. Nur etwa 150 Nummern müssen nachträglich noch auf anderem Wege beschafft werden. Von den Vorständen des vaticanischen Archivs wurde er in zuvorkommender Weise unterstützt. Der Band wird im Laufe des Jahres druckfertig werden und diese Sammlung abschliessen.

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Für das Registrum Gregorii konnte an Stelle des verstorbenen Dr. Ewald noch kein geeigneter Fortsetzer der überaus schwierigen Aufgabe gefunden werden, wenn auch nach verschiedenen Seiten Unterhandlungen angeknüpft worden sind.

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Inzwischen ist nach den beiden für die Briefe Gregor’s offen gehaltenen Bänden der Druck des dritten der Epistolae seit dem Ende des vorigen Jahres begonnen worden, die Briefe der Merowingischen Zeit umfassend, in welchem Herr Dr. Gundlach mit einer Sammlung aus Arles den Anfang macht. Auch von den nachfolgenden Schreiben hat er einen grossen Theil bearbeitet. Die Briefe des Bischofs Desiderius von Cahors sind von Herrn Prof. W. Arndt beigesteuert worden; die seit langer Zeit von demselben übernommenen Briefe des heiligen Bonifatius hat er dem Vorsitzenden überlassen. Nach den Merowingischen sollen unmittelbar die Karolingischen Briefe in Angriff genommen werden. Herr Dr. Gundlach hat die von ihm hergestellten Ausgaben durch erläuternde Abhandlungen im Neuen Archiv begleitet und wird darin fortfahren.

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Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1889, Seite 474. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1889_01_474.jpg&oldid=- (Version vom 23.11.2023)