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zur Ergänzung der Matrikeln, hat Herr Dr. Keussen neben den Urk. und Acten des Kölner Stadt-A. Hss. aus der kgl. Bibl. in Berlin und der Nationalbibl. in Paris durch die Vermittlung der Staatsbehörden in Köln benutzen können. Die Uebersendung anderer Pariser Hss., aus der Bibl. d. Sorbonne, ist in Aussicht gestellt. Die sehr ergiebigen Decanatsbücher der artist. Facultät, die in Köln selbst noch vorhanden sind, wurden dem mit der Edition beschäftigten Gelehrten vorenthalten.

[107

Bei der Ausarbeitung der Regesten der Erzbischöfe von Köln bis z. J. 1500 von Prof. Dr. Menzel ist die Untersuchung des älteren Urkk.-wesens der Erzbb. fortgesetzt worden. Eine eingehende und abschliessende Behandlung wurde den Urkk. der 1. Hälfte des 12. Jh. zu Theil; für die Bearbeitung der Urkk. des ganzen 12. Jh. ist ein Mitarbeiter gewonnen.

[108

Für die Ausgabe der ältesten Urkunden der Rheinlande bis z. J. 1000, gleichfalls von Prof. Dr. Menzel, sind in diesem Jahre vollständig bearbeitet die Chartulare von Prüm (Trier), S. Maximin (Koblenz) und Echternach (Gotha), welche den grössten Theil der älteren Urkk. hergeben. Das Chartular von Stablo (Düsseldorf) ist in Angriff genommen und wird mit Heranziehung des in Bamberg befindl. Cod. Stabulensis weiter bearbeitet werden. Sämmtliche im Geh. Staats-A. in Berlin befindliche Orig.-Urkk. über das Rheinland und die Orr. für Stablo in Düsseldorf sind durchforscht.

[109

Die Arbeiten zur Herausgabe der Ada-Handschrift, welche Prof. Dr. Lamprecht überwacht, sind soweit gefördert worden, dass die Drucklegung unmittelbar bevorsteht. Der 1. Theil, die Darstellung, umfasst Beiträge der Herren Prof. Dr. Menzel (paläogr.), Dr. Corssen in Jever (textkrit.), Prof. Dr. Janitschek in Strassburg (kunstgesch.), Domcapitular Schnütgen in Köln u. Dir. Dr. Hettner in Trier (üb. den Einband); die Mss. sind insgesammt eingelaufen. Den 2. Theil bildet ein Tafelwerk, das ausser allen wichtigeren Blättern der Ada-Hs. auch Abbildungen aus verwandten Hss. wiedergibt.

[110

Für den geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz hat Herr Cand. hist. Konst. Schulteis in Bonn die Grundkarte, welche in allen Bll. des Werkes wiederkehren wird, vollendet; ihre Vervielfältigung ist zunächst ins Auge gefasst. Die Bearbeitung der einzelnen Karten soll in Anknüpfung an die Amtsbeschreibungen von den jüngeren Verhältnissen ausgehen und die gesch. Gestaltung der Provinz rückwärts verfolgen. Herr Schulteis wird hierbei seine Aufmerksamkeit zunächst vorzüglich dem südl. Theile der Provinz zuwenden und daneben die Verzeichnung aller älteren kartogr. Darstellungen fortsetzen. Eine Vermehrung der Arbeitskräfte ist in Aussicht genommen. Das Werk hat überall Förderung erfahren: für die Darstellung des Hzgth. Jülich hat der Herr Gf. Ernst von Mirbach-Harff die umfangreichen Vorarbeiten s. verstorb. Bruders, des Grafen Wilh. von Mirbach-Harff, zur Verfügung gestellt.

[111

Die Leitung der Beschreibung der geschichtlichen Denkmäler der Rheinprovinz ist einem besonderen Ausschusse des Vorstandes übertragen, welcher sich durch die Herren Prof. Dr. Justi in Bonn, Appell.-Ger.-Rath

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1889, Seite 480. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1889_01_480.jpg&oldid=- (Version vom 23.11.2023)