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der Illustrationskunst ihr Entstehen verdanken. Die Verlagshandlung Hachette nimmt die erste Stelle unter denen ein, denen ihr Reichthum und ihr Unternehmungsgeist vergönnt haben, eine glückliche Initiative auf dem Feld historischer Studien zu ergreifen. Dank ihr hat Hr. Elisée Reclus seine Géographie universelle begonnen, Herr V. Duruy die grosse illustrirte Ausgabe seiner Hist. des Romains in 7 Bänden und der Hist. des Grecs in 3 Bänden. Herr Perrot beginnt in Gemeinschaft mit Herrn Chipiez den 5. Band seiner Hist. de l’Art dans l’Antiquité. M. Müntz hat soeben den 1. Band seiner Hist. de l’Art pendant la Renaissance herausgegeben, Hr. Longnon bereits 3 Fascikel seines vortrefflichen Atlas historique de la France veröffentlicht. Hr. R. de Lasteyrie wird eine Hist. de l’Art au Moyen-Age, Hr. Lavisse eine Hist. de France unternehmen. In der Collection des Grands Écrivains de la France ist die Ausgabe der Werke Saint-Simon’s durch Herrn Boislisle ein Monument hist. Gelehrsamkeit.

Der Verlag Firmin-Didot hat besonderes Verdienst um die Sammlung griechischer Autoren, muss aber auch genannt werden wegen seiner Ausgaben von Villehardouin und von Joinville durch Herrn de Wailly, wegen der Wiederherausgabe des Glossarium von Du Cange durch Henschel, wegen der illustrirten Werke von P. Lacroix über die Institutionen und Sitten des alten Frankreich. Das Haus Palmé hat neu herausgegeben die Historiens des Gaules et de la France, die Gallia Christiana, die Acta Sanctorum, die Histoire littéraire de la France, das Monasticon Gallicanum. Ein Verlag in der Provinz, das Haus Privat in Toulouse, hat bedeutenden Gelehrten, Herrn Mabille, und nach seinem Tod Herrn Molinier die Wiederherausgabe der Geschichte von Languedoc von D. Vaissette mit wichtigen Verbesserungen, Anmerkungen und Zusätzen übertragen. Hr. Lebègue hat die Inschriften von Narbonnaise, und Hr. Roschach die G. von Languedoc im 17. u. 18. Jh. hinzugefügt.

Um ein vollständiges Bild der historischen Studien in Frankreich zu entwerfen, sollte man nun noch angeben, welches die Haupt-Charakterzüge der französischen Geschichtswissenschaft, welches die zumeist ausgebeuteten Felder, welches die vernachlässigsten sind, welcher Geist die Historiker in ihren Studien belebt und leitet. Ich kann, um diese Einführung nicht übermässig auszudehnen, nur sehr summarisch die allgemeinen Charakterzüge hervorheben.

Was diejenigen, die seit 30 Jahren der historischen Bewegung in Frankreich gefolgt sind, hauptsächlich frappirt, ist, wie sehr das Studium, namentlich seit dem Kriege zugleich an Ausdehnung und Tiefe gewonnen hat. Die Facultäten, die vor 1870 eine sehr unbedeutende Rolle im intellectuellen Leben des Landes spielten, sind

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Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1889, Seite 173. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1889_02_173.jpg&oldid=- (Version vom 27.8.2018)