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Angriffe zu stossen. Er suchte sie aber dahin zu widerlegen, dass er den Grund dieses Zusammentreffens angab[1], worin er aber wieder höchst willkürlich verfuhr, wenn er behauptete, Forannan habe die drei Festlichkeiten zusammengelegt, um das alte Depositionsfest des 3. December zu reformiren und ihm neuen Glanz zu verleihen. Nach der Beschreibung der Feierlichkeiten, die sicherlich wieder der Phantasie des Autors entsprungen ist, folgt eine grosse Lächerlichkeit: „Obtinuit interea venerabilis comes et beatus Forannanus a cunctis principibus terrae, ut observantia hujus diei in sua veneratione et religione perpetualiter permaneret, quatinus decreto eorum statueretur celebratura per omne succedens tempus. Assensu itaque cunctorum principum, tempus hoc sollemne in eodem loco ut conservetur etc. – statuitur.“ Das ist allerdings das Stärkste, was sich der Chronist an sensationellen Nachrichten bis jetzt geleistet hat. Für die Besucher und die Kaufleute wurde „judicio eorum“ ein fester Friede statuirt. Aus den entferntesten Gegenden sollen sich Leute zugefunden haben. Die Verletzung dieser feierlichen Institution wird vom hl. Forannan und einem kirchlichen Convent mit dem Anathem bedroht. Endlich die endgültige Uebergabe der Abtei und Advocatur durch Eilbert an Forannan und Gunstbeweise des Grafen für das Kloster nach der erwähnten, wie wir sahen, gefälschten Urkunde Eilbert’s.

Die vielen Uebertreibungen und offenbaren Unwahrheiten, die die Hist. Walciod., ganz abgesehen von der objectiven Unmöglichkeit der ganzen Darstellung, sich hier erlaubte, verfolgen deutlich nur den Zweck, den ungeheuren Frevel zu kennzeichnen, welcher darin lag, dass man im 11. Jahrhundert sich von dem hl. Eloquius abwandte, dass die feierliche Einrichtung des dreifachen Festtages, die so vielseitig decretirt worden war, verlassen wurde, und dass man so das Kloster, das eine weit und breit berühmte Wallfahrtsstätte war, in Unbedeutendheit herabsinken

  1. Nos autem, ut ambiguitatem auferamus ab eis, qui ex hoc, quod ibidem scriptum reperiunt, de ejus translatione et templi consecratione scandalizantur, oportet ostendere evidentem rationem ex tribus sollemnitatibus. – ne error pullulet in cordibus succedentium, necesse est, ostendendo intimare, a quo prima templi consecratio et primae translationis observantia acta fuerit, diem etiam cum tempore, in quo utraque sollemnitas statuta fuit, et quare eodem die fuerit instituta, certissime demonstrare.
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Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1889, Seite 379. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1889_02_379.jpg&oldid=- (Version vom 2.12.2022)