Seite:De DZfG 1889 02 401.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

In der „Neu bohemischen Venus“ heisst es vom Pfalzgrafen:

Aber du, treuloser Mann,
Hast dem Kaiser ein Eid gethan,
Leichtfertig wider gbrochen,
Wird jetzt billig gerochen.
Pfui! schäme dich, Fritz! Dein Schande
Gebt in aller Welt Lande.
Kein Wasser kann waschen ab,
Ja weder Tod noch Grab,
Dein Schmach und grossen Spotte.

(O. p. 124.)     

Ein frommer Wunsch drückt sich in den Worten der „Lamentatio“ aus:

Ach lieber Fricz, mein junges Blut,
Dir wäre besser zu Hand,
Eine grosse eingeweichte Ruth,
Als diese grosse Schand.

(O. p. 61.)     

In demselben Liede heisst es weiter:

Kein Churfürst wirstu nicht mehr sein,
Das sing ich dir fürwahr,
Vielleicht musst du führen noch die Schwein,
Auf das kommende Jahr.

Sein Lohn ist die Hölle:

O lieber Fricz, mein gut Gesell,
Lass fahren diese Kron,
Bereitet ist dir schon die Höll
Zu einem gewissen Lohn.
Denn welcher sich erhöhen thut,
Fällt tief in den Abgrund,
Ihm wird vergolten sein Hochmuth
Wol in der Hellen Schlund.

Gern wird der Pfalzgraf selbst redend aufgeführt, um seiner Klage Ausdruck zu geben; im „pfälzischen Patienten“ ruft er aus:

Ach lieber Haas,
Auf grünes Gras
Komm ich nit mehr,
Ich fürcht mich sehr,
Spitz nicht die Ohren,
Es ist verloren,

Empfohlene Zitierweise:
Diverse: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft Bd. 2 (1889). Mohr, Freiburg i. Br. 1889, Seite 401. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1889_02_401.jpg&oldid=- (Version vom 2.12.2022)