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Bekommst es zwar gar balde,
Konnst aber nicht erhalten.

(O. p. 123.)     

Andere Lieder beschuldigen seine ganze Umgebung, vorzüglich seine Räthe, der Verführung (Sch. p. 30); in „Des Pfalzgrafen Hausgesind“ heisst es:

Dahero er zu danken hat
Sein Räthen um den guten Rath,
Mit den sie ihn zum Kriegen verführt,
Darauf er doch nie hat gstudirt.

(Sch. p. 237.)     

Darum bekennt der Pfalzgraf auch:

Ich widersag dem bösen Feind,
Mein Räthen, die mir nichts nutz seind,
Wie klärlich jetzt an mir erscheint.

(Sch. p. 267.)     

und

Denn meine Räth mich thäten stärken,
Das thät der römisch Kaiser merken.

(Sch. p. 268.)     

Auch in der „Klagschrifft“ heisst es:

Dahero der Ehrgeitz nicht allein,
Sondern auch die aigne Diener mein
Mich hefftig theten hetzn vnd threibn
Also lenger nit zu bleiben,
Sondern mich Eylends begeben thuen
Nach Prag zue der Böhmischen Chron.

(Haus-, Hof- u. Staatsarchiv Wien, Hdschr. 108, Bd. V.)     

Wiederum andere Lieder meinen, die Böhmen hätten sich des Pfalzgrafen nur als Mittels zum Zweck bedient:

Die Böhmen unterstunden sich
Ihr Sachen zu führen listiglich,
Und spielen mit dir, o Pfalzgraf,
Gleich als mit der Katz der Aff,
Als er einsmals wollt Kästen braten,
Doch ihm selber ohne Schaden,
Erwischet er in Eil ein Katz,
Bat sie, sie sollt mit ihrer Datz
Die Kästen nehmen aus der Pfann.
· · · · · · · · · · · · · ·
Ingleichem, wie wir allbereit sehen,
Ist auch dem Pfalzgrafen geschehen,

Empfohlene Zitierweise:
Diverse: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft Bd. 2 (1889). Mohr, Freiburg i. Br. 1889, Seite 406. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1889_02_406.jpg&oldid=- (Version vom 2.12.2022)