Seite:De DZfG 1889 02 423.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

das ungerechte, sonderbare Vorgehen der schwedischen Nation zu vergessen und den Feindseligkeiten ein Ende zu machen[1].

Am 22. Mai 1762 wurde zu Hamburg der Friede zwischen Schweden und Preussen unterzeichnet, der für beide Länder den „Status quo ante“ festsetzte.


II.
Die russisch-preussische Allianz vom 11. April 1764 und ihre Vorgeschichte.

Die dänische Regierung war in ihrer schwedischen Politik den früheren Traditionen treu geblieben, d. h. sie erachtete diejenige Partei für ihre Freunde, die das Gleichgewicht zwischen der königlichen Autorität und der Senatsgewalt und die bestehende Regierungsform aufrecht erhalten wissen wollte. In ihrem Auftrage hielten sich die dänischen Bevollmächtigten in Stockholm seit 1751 stets zu der Freiheitspartei, und sogar die Abneigung des Grafen Höpken gegen Dänemark[2] vermochte der Politik des Grafen Bernstorff[WS 1] keine andere Richtung zu geben.

  1. Vergl. Oeuvres de Frédéric le Grand V, 161. Am 18. Mai 1762 schreibt der spätere Reichskanzler K. Sparre aus Stockholm an seinen Verwandten K. G. Tessin: „Man erwartet täglich die Veröffentlichung [des Friedens] und es wird viel von einem Briefe des preussischen Königs gesprochen, der beweisen soll, dass die Königin allein es sei, der hierbei die Ehre zukomme. Seine preuss. Maj. haben nicht ohne die grösste Unruhe den für Sie peinlichen Gedanken ertragen können, Sich im Kriege mit einer Nation zu befinden, die Sie [Friedrich] ehren und hochschätzen, … und über die eine Schwester regiert, die Sie so sehr lieben.“ – Wenige Tage später (4. Juni) heisst es: „In der Plenarsitzung des Tages wurde durch einen Protokollsauszug des Geheimen Ausschusses der Friede publicirt. Die Nachricht wurde mit einem Freudensturm begrüsst, den zu beschreiben mir Schwierigkeiten verursachen würde. Der Geheime Ausschuss hatte gelegentlich des Friedensabschlusses eine Danksagungsadresse der Stände an den König vorgeschlagen, die auch eine Fülle von Artigkeiten für die Königin… enthält. Die Adresse ist in den pomphaftesten Ausdrücken abgefasst und wird in der Reichstagszeitung gedruckt…“ Diese Briefe finden sich mitgetheilt bei Crusenstolpe, Portefeuille. Stockh. 1837, I, 83–89.
  2. Bernstorff an den Herzog v. Choiseul. Kopenh. 22. Aug. 1759: Höpken sei ein Mann, „qui hait les Danois par habitude et par principe et qui souhaiterait avec passion que tout Français en fit autant.“ Correspondance entre le Cte. J. H. E. Bernstorff et le Duc de Choiseul 1758–66

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Johann Hartwig Ernst von Bernstorff, dänischer Außenminister 1750–1770
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1889, Seite 423. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1889_02_423.jpg&oldid=- (Version vom 10.3.2023)