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folgendes Buch schliesst[1]. Dass er über 1143 lebte, davon findet sich keine Spur[2]. – Die bisher nicht genannten Werke Wilhelm’s fallen grossentheils in die Zeit 1126–1139: Verloren[3] sind „3 libelluli, Chronica“, die vielleicht für die Jahre 1120–35 eine werthvolle Erzählung boten, Itinerarium[4] Johannis abbatis Meldunensis versus Romam [1140], ein Rhythmus über Aelfgifu[5] und De Serie 4 evangelistarum. – Aus dem Angelsächsischen übersetzte er die Vita Indracti[6] und Vita Wulfstani[7], die 1126–43 entstand. Von Miracula S. Mariae[8] haben wir vielleicht das Autograph. Miracula S. Andreae[9] gehören ihm nicht sicher. Der Brief über Johann Scotus[10] und die Kaiserliste[11] sind autograph.

Ausgezogen und gesammelt, doch auch mit eigenen Vorreden versehen, hat Wilhelm ferner Amalar[12], Orthographisches[13] aus Cassiodor, Agroecius, Beda, Alcuin; wahrscheinlich gehören ihm auch De dictis philosophorum aus Gellius, Macrob, Seneca, Cassiodor und eine Sammlung aus Lactantius und Tertullian; S. CXLII f.

Wilhelm’s Stellung als Historiker wird im folgenden Band behandelt werden; hier erscheint er nur als der bewusste erste Nachfolger Beda’s in höherer Geschichtschreibung. Vom Localschriftsteller hat dieser weitblickende Genius so wenig, dass er fast nichts von Malmesbury, seinen Abt Eadulf und seine eigene Abtscandidatur gar nicht erwähnt. Seine Bedeutung als Muster für die folgende englische Historiographie besteht unabhängig von dem streckenweise geringen Quellenwerth (S. IX, XXIII); um 1141 freilich ist er Gewährsmann

  1. Die Historia erhielt noch einige Correcturen vom Verf.; aber die meisten Varianten gehören den Abschreibern.
  2. S. XLIII gegen Liverani.
  3. S. XXXII, CXV ff.
  4. Bruchstück S. XXXVIII.
  5. Bruchstück G. pont. S. 187.
  6. S. XXVII, CXVII, wo Stücke gedruckt sind. Doch ist dies vielleicht nur Wilhelm’s Quelle.
  7. Birch S. 433.
  8. Prolog und Rubriken S. CXXIII.
  9. Prol. und Epilog. S. CXX.
  10. S. CXXXI.
  11. Schliesst: „Henricus, filius eius, ann. 50; hic deiectos a filio suo Henrico. Qui 20 annis post patrem regnans, habuit filiam Henrici regis Angliae, quae post mortem mariti nupsit filio comitis Andegavensis;“ S. CXXXV.
  12. S. XXVI, CXXVIII. Der angeredete Robert ist ein „frischer Mönch“, nicht der Graf. Abfassung geschah nach 1134, da Hildebert todt war.
  13. S. CXLI f. Prolog und Epilog.
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1889, Seite 471. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1889_02_471.jpg&oldid=- (Version vom 26.11.2022)