Seite:De DZfG 1889 02 522.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Psalm 1–50, hier in westsächs. Form um 1000, zeigt Spuren früheren Sprachzeitalters und ähnelt in Stil, Wortschatz, Erklärung den Uebertragungen Aelfred’s. Besonders in den Zusätzen spricht aus dem Uebersetzer kein Geistlicher, sondern ein adlicher Held, dem jedes zu besiegende Uebel als der aus dem Lande zu verjagende Feind, der „Fels“ als Thron, das „Erbe“ als „mein Reich, Land“ erscheint: also aller Wahrscheinlichkeit nach Aelfred selbst. – Ueber die 1884 auf dem Forum Romanum gefundenen angelsächs. Münzen, die englisch-römische Beziehung um 945 beweisen, handelt Lützow’s Z. XIX, Beibl. 7. – Logeman gibt unter „Anglosaxonica minora“ Anglia XI, 97, Sündenbekenntniss vom Ende 10. Jhs., eine Weltalterberechnung bis a. 1099 mit einer Liste der Bischöfe von Winchester bis Walchelin (1070–98), ein Fragment, in dem St. Grimbald [von Winchester, † 903] vorkommt. – Die Berechnung der Weltalter von Adam bis Christus steht in Heft I der Anglia XI. viermal nach nur sprachlich abweichenden Hss., ohne Versuch das Original herzustellen: und auf S. 174 nochmals das S. 4 Gedruckte aus demselben Vespasian DVI f. 69 b: auf dass man erkenne, wie verschieden zwei Anglisten drucken. – A. Napier (Anglia XI) druckt angelsächs. prosaische Stücke, meist theolog. und physikal. Inhalts. S. 3: Fasten an drei Freitagen befreit jeden von Höllenstrafe „ausser den Herrenverräther“ [diesem bestimmt das angelsächs. Recht seit Aelfred den Tod]; S. 4 ff.: Berechnung der Jahre von Adam bis zur Sündfluth, Roms Erbauung und (S. 10) „jetzt von Anbeginn 6132 Jahre bis Ostern, d. i. 4 Non. Apr., und ist Schaltjahr und Ind. 15“, d. i. also 1032. – Aus Aethelwold’s verlorenem „De consuetudine monachorum“ fertigte Aelfric bald nach 1005 einen angelsächs. Auszug, den Schröer, Kölbing’s Engl. Stud. IX (1886), 290 edirt. – W. Stokes, Acad. 12. I. 89, 26, druckt aus Vatican Christina 338 eine angelsächs. Beschwörung (um 1100) gegen das Fieber. – G. E. Klemming, Hymni, sequentiae et piae cantiones in regno Sueciae olim usitatae. Sancti Sueciae (Holmiae 1885, 16°), bringt aus liturgischen Drucken um 1500 Gesänge auf die Engländer David [den Apostel von Westmanland, † 1082] und Sigfrid von Wexiöe, „gesandt von dem mit Olaf [Schosskönig] eng verbündeten [!] Anglie rex Mildredus“ [d. i. Aethelred II]. – Mit Swen († 1014) fuhr nach England der Gefolgsritter Skarthi, der dann bei Schleswig fiel. So erklärt Liliencron, Corresp.-Blatt für Anthropol. IV, 25 nach Thorsen, De Danske Runemindesmaerker 104, folgende Runenschrift eines südlich vom Danewirke gefundenen Steines: „König Suin setzte Stein nach Skarthi, seinem Heimdegen, der war gefahren westwärts, nun aber ward todt bei Hithabu.“ – Cnut und Eadmund wurden 1016 „feolagan and wedbrođra“.

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1889, Seite 522. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1889_02_522.jpg&oldid=- (Version vom 29.11.2022)