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von Weisheit zu erinnern suchte, womit Sieyes die Geschichte seines Lebens durchflochten hatte. Aber die Freundschaft erhörte seine Klagen und kam ihm zu Hülfe. So entstand[WS 1] der in den Friedens-Präliminarien abgedruckte Aufsatz[1]. Man würde ihn für die Uebersetzung der Sieyeschen Werke aufbewahrt haben, wenn diese nicht mit unbegreiflicher Langsamkeit gesäumt hätte, und es für das Herz und den Geist des Herausgebers dringend geworden wäre, den Lügen und Verläumdungen Einhalt zu thun, wodurch kleine und eifersüchtige Geister sich an der Überlegenheit des grossen Mannes zu rächen suchen.“

Wer war der „schätzbare deutsche Gelehrte“, der sich mit der Uebersetzung von Sièyes’ Werken beschäftigte? Wer war „sein Freund in Paris“, der für ihn von Sièyes selbst zuerst mündliche Aufschlüsse erhielt, dann nachdem er sich gegen Todtschlag und Kerker in die Schweiz gerettet hatte, von eben diesem Bewunderten schriftliche Mittheilungen empfing, sie für einen Artikel in dem von Ludwig Ferdinand Huber herausgegebenen, bekannten Sammelwerke Friedens-Präliminarien und hierauf für jene Notice sur la vie de Sieyes verwerthete, die sich wesentlich mit der Vorrede zum zweiten Theile der deutschen Uebersetzung von Sièyes’ Schriften deckt? Wir werden um so neugieriger gemacht, eine Antwort auf diese Frage zu finden, wenn wir wahrnehmen, dass die Bruchstücke aus den Papieren eines Augenzeugen in der Vorrede zum ersten Theile dieser deutschen Uebersetzung von Sièyes’ Werken eine grosse Rolle spielen. Während die „Bruchstücke“ sonst von der Mitwelt so gut wie gar nicht beachtet, von der Nachwelt gänzlich vergessen worden sind, werden sie hier mehrmals angeführt. So S. XXXVII in der Anmerkung mit den Worten: „Es wäre zu weitläuftig, alles, was die Geschichte der Lameth’schen Faktion angeht, hier zu erzählen. Ich verweise den Leser, welcher begierig ist, auf die Bruchstücke aus den Papieren eines Augenzeugen u. s. w. S. 63–138“. Noch eigenthümlicher S. XXXVI, wo eine Behauptung der „Bruchstücke“ in gewissem Sinne corrigirt wird[2]. Das abfällige Urtheil, welches hier über

  1. Friedenspräliminarien VII, 18–43. (Ich kann nur nach Meusel Bibl. hist. XI, 1 S. 194 citiren, da das Journal mir nicht zur Hand ist.)
  2. In den Bruchstücken S. 77 war es zweifelhaft gelassen, ob „die

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: enstand
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1890, Seite 110. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1890_03_110.jpg&oldid=- (Version vom 21.10.2022)