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veränderten Repräsentativversammlung bringe er aus Skandinavien; Thanenland sei Baronie, Heregeatu Heersteuer. Mit dem Christenthum schwinde die Sitte der Krieger Armbänder zu tragen und mit kriegerischer Beigabe bestattet zu werden; das Mönchsthum, die Brutstätte des Lasters, der Blutsauger der Nation, Ags. Neigung widerstrebend [!], schreibe anfangs Englisch, allmählig mehr Lateinische Werke, die, unfruchtbar für die Bildung, nur Freude erwecken, dass so viel davon unterging, während die „Sächsischen“ Bücher [zuletzt nur von Mönchen!] trefflich seien; England protestire von Anfang an gegen gewisse Dogmen Roms, wie die Abendmahlslehre, und stelle in der Reformation die Kirche etwa der Zeit Aelfrics her. – Die Kette heimischer Literatur reiche mindestens 15 Jahrhunderte hinauf, Beowulf [dessen Vers 1–19 und 2337 mit sechs Fehlern übersetzt werden] ins 4. Jh.; die [Westsächs.] Genesis sei von Caedmon, ihren Anfang übersetze Beda, und nur den Beda Aelfred [dessen Quelle, das Northumbr. Originalgedicht bleibt unerwähnt]. – Der [Romanische] Bogen mit bauchiger Säule, die dem Thongefäss nacharte, gleiche dem Moscauer, der auf Rurik zurückgehe; die Wölbung bilde der Angelsachse nach der Baumlaube, und erfahre von Rom im Bau keinen Einfluss [Wilfrid, Benedikt Biscop!]; er lasse das Römische Gefäss ungebraucht [Exorzismusformeln für Ausgegrabenes!], trinke, weil das Horn [u. a. Gefässe] fusslos war, stets auf Einen Zug aus, benutze neben Sester ein Weingefäss chester; er achte den Schild wenig, hinterlasse ihn nie als Erbstück [im Heergeräthe!]; den Kettenpanzer im Beowulf entdecke erst Vf.; er kennt keinen Kriegsrock mit aufgehefteten Ringen. Das Ags. Münzsystem sei einheimisch [Franken!]; die Prägung folge nicht der hässlichen aus Roms Kaiserzeit, denn dazu beweise der Angelsachse in Dichtung und Zeichnung zu viel Kunstsinn. – Die Neustr. Normannen seien Norweger; Battle abbey, die Stelle wo Harold fiel, liege at Pevensey. Der Normanne in England verderbe nur die Sitten; das lockere Ritterthum stürze die Frau von der geweihten Höhe, die sie in Ags. Schriften Skandinav. Schule [Aethelberhts Gesetz!] einnehme; von den Franzosen [nicht auch Briten?] stamme die Frivolität der Chansons de geste. In der äusseren Erscheinung, selbst der Bewaffnung, entstehe durch die Eroberung keine Aenderung und in der Sprache nur ebenso geringe, wie bei anderen Germanen, die nie ein fremdes Idiom hörten, auch eintrat; der unterworfene Villan [verschiedenster, z. Th. freibäuerlicher Stellung] werde verachtet wie die untere Kaste in Indien; the two nations never mixed, until the Normans died out; danach kehre Altengland, sogar in der Tracht, wieder. Der Normannische Adel verliere durch die Kreuzzüge [an Einfluss gewiss nicht]; der Burgenbau fördere nur den Raubritterschuft [und die Festungen der Krone?], der Jeden einkerkern könne und, freudlos wie ein Bandit in der Höhle, stets den Aufruhr der Sachsen ringsum erwarte; das Jahrhundert nach der Eroberung, „grausam und ruchlos ohne gleichen“, zeige fast nur Raub, Mord und Trug [nicht ärger als um 1450]. In keinem Zweige steige Englands Cultur durch die Normannen; die Baukunst ruhe auf der Sächsischen [richtig ist nur die bekannte Wahrnehmung, dass Malerei um 1000 höher scheint als um 1100]. Die Anglonormann. Literatur wolle [?] eine

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1890, Seite 188. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1890_03_188.jpg&oldid=- (Version vom 4.1.2023)