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wechselte, Lust an offener, bunter Fehde [Verachtung der Feigen, Ruhmbegier S. 77, 2] und Gewinnsucht. [Er ficht doch aber auch für den ganzen Stand des ritterlichen Kleinadels, in mehrfach ausgesprochenem Hass gegen Bürger und Bauer; er sagt ausdrücklich S. 54, beim Zwist der Mächtigen gewännen Vasallen und Burgherren; der Name „poetischer Condottiere“ passt also m. E. nicht. Mir scheint er nicht der Führer aber der Typ des ordnungsfeindlichsten Elements, das Heinrichs Staat nur in England überwand, aber überall bekämpfte. Den weltweiten Gegensatz zwischen Monarchie und staatauflösender Feudalität ahnte wohl die Nachwelt, als sie Bertran’s Bedeutung übertrieb.] Hersg. hat Glossar und jedem Lied Einleitung und fleissige Noten zur Localgeschichte und Genealogie beigefügt, welche manche Zeitansetzung und Namenerklärung fördern, aber noch recht viel dunkel oder zweifelhaft lassen. [Valia S. 21 ist Wales, dessen Fusstruppen Heinrich II. mehrfach in Gallien dienten; der Schlachtruf „Arraz“ bezieht sich auf die Brabanzonen desselben. Die Tarentaiser Friedensliebe S. 72 spielt vielleicht darauf an, dass Peter von Tarentaise zwischen England und Frankreich 1173 zu Limoges, also Bertran nahe, vermittelte; vgl. Mon. Germ. XXVII, 67; 89. Ueber Algais ib. XXVIII, 115.]


Cartularium abbathiae de Rievalle ord. Cisterc., fundatae 1132 [ed. J. C. Atkinson], Surtees soc. 83, Durham 1889. 8°. cxiij 471 p.

Das Chartular von Rievaulx, Ms. Cotton Julius D I wird hier zum ersten Male gedruckt. [Der ursprüngliche Theil, S. 16–199, scheint nur bis Ende 12. Jahrhunderts zu reichen, falls S. 130 interpolirt ist. Ist es Abt Arnold, unter dem auch Melrose Annalistik begonnen hatte, zu verdanken? Von späterer Hand angehängt sind Stücke der Mitte 13. Jahrhunderts, darunter S. 203 Quittungen vom Juden Hagin, dem Attornatus des Römerkönigs Richard; und voran stehen Documente z. Th. 14. Jahrhunderts. Hersg. schiebt S. 91–106 eine Sammlung Originalien theilweise des 14. Jahrhunderts aus Lord Bolton’s Besitz mitten hinein.] Cartularium Rievallense steht als Kopf über den ganzen Band hin. Aber S. 205–358 sind entnommen aus Dodsworth’s Collectaneen in der Bodleiana [deren Originale doch sicher nicht alle verschollen sind!], aus Nordenglischen Chartularen, Diplomen des British Museum und Staatsrollen. Die Appendix enthält u. A. das Lateran-Concil „Alexandri I.“ [! Dass rē n̄ pt ratione non potest zu lesen war, lehrt jeder Abdruck], Stücke, die im 14. Jahrhundert in Julius D I interpolirt sind, Originalien der Bodleiana und Auszüge aus Staatsarchivalien von 1201–1360. Fast der ganze

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Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1890, Seite 193. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1890_03_193.jpg&oldid=- (Version vom 4.1.2023)